Rückenschmerzen: Was tun? – Ursachen, Symptome, Therapie

Hast Du Rücken? Auf diese Frage können 60 Millionen Deutsche mit Ja antworten – zumindest einmal in ihrem Leben. Denn Rückenschmerzen zählen zu den häufigsten Schmerzzuständen überhaupt. Die Ursachen für die Schmerzen im Kreuz oder im oberen Rücken können vielfältig sein. Wir haben für Dich Symptome und Ursachen zusammengetragen. Außerdem verraten wir Dir, was bei Rückenschmerzen wirklich hilft. Hier lohnt sich ein ganzheitlicher Blick auf die Rückenbeschwerden.

Was sind Rückenschmerzen?

Unter Rückenschmerzen fallen sämtliche Schmerzzustände, die im oberen, mittleren und unteren Rücken lokalisiert sind. Dies können sowohl leichte als auch mittelstarke oder starke Rückenschmerzen sein. Die Rückenschmerzen können als ziehend oder stechend empfunden werden. Die Mediziner unterscheiden Rückenschmerzen nach:

  • Ursache: unspezifische versus spezifische Ursachen
  • Dauer: akute versus chronische Rückenschmerzen
  • Ort: Rückenschmerzen im unteren Rücken, im oberen Rücken oder im mittleren Rücken

Unspezifische vs. spezifische Rückenschmerzen

Die Mehrheit der Rückenschmerzen fällt in die Kategorie der unspezifischen Rückenschmerzen. Bei etwa 85% der Rückenschmerz-Patienten kann der Arzt mithilfe der zur Verfügung stehenden Verfahren keine körperliche Ursache feststellen. Die Rückenschmerzen entstehen nicht durch mechanische Veränderungen, sondern häufig durch mehrere – auch psychische – Faktoren.

Bei den spezifischen Rückenschmerzen hingegen liegt eine physische Ursache zugrunde, die über ein bildgebendes Verfahren festgestellt werden kann. Entweder werden die Rückenschmerzen durch eine Erkrankung am Skelett (Knochen, Gelenke) oder der inneren Organe hervorgerufen

Akute vs. chronische Rückenschmerzen

Akute Rückenschmerzen liegen vor, wenn sie entweder zum 1. Mal auftreten oder wenn es wenigstens eine 6-monatige schmerzfreie Periode zu einer vergangenen Rückenschmerzepisode gegeben hat. Akute Rückenschmerzen können bis zu 6 Wochen andauern. Oft suchen Menschen bei akuten Rückenschmerzen keinen Arzt auf, denn häufig klingen die Beschwerden wieder von allein ab. Neben den akuten und den chronischen Rückenschmerzen unterscheiden die Mediziner außerdem noch ein Zwischenstadium: die subakuten Rückenschmerzen. Bei dieser Form können die Beschwerden zwischen 6 und 12 Wochen andauern.

Rückenschmerzen, die länger als 3 Monate präsent sind oder immer wiederkehren, werden als chronische Rückenschmerzen bezeichnet. Bei dieser Form sind die Schmerzen mal stärker, mal weniger stark ausgeprägt. Menschen mit chronischen, starken Rückenschmerzen haben einen hohen Leidensdruck und sind daher zumeist auch in ärztlicher Behandlung. Gerade bei chronischen Rückenschmerzen kommen mehrere auslösende Faktoren zusammen. Oft hat sich das Schmerzgeschehen bereits auf mehrere Bereiche oder ein größeres Areal ausgedehnt.

Rückenschmerzen am unteren Rücken (Lendenwirbel)

Am häufigsten sind Rückenschmerzen im unteren Rücken, im Bereich der Lendenwirbelsäule (LWS). Denn die LWS ist anfälliger für Schädigungen als beispielsweise die stabilere Brustwirbelsäule. Grund dafür ist auch, dass sich in diesem Bereich der Körperschwerpunkt befindet. Das bedeutet, dass die Masse des Oberkörpers verstärkt auf diesen Punkt drückt. Dadurch kann es zu muskulären Ungleichgewichten mit Überlastung der Rückenmuskulatur und entsprechenden Rückenschmerzen im unteren Rücken kommen. 62% der Menschen mit Rückenschmerzen sollen laut Rückenexperten unter Beschwerden im unteren Rücken leiden. Ein Beispiel hierfür sind Ischiasschmerzen oder der berühmte Hexenschuss.

Rückenschmerzen am oberen Rücken (Halswirbelsäule) 

Doch auch in der Region der Halswirbelsäule (HWS), also am oberen Rücken, kann es zu Problemen an den Wirbeln oder Wirbelgelenken und entsprechenden Schmerzen kommen. Ein prominentes Beispiel für Beschwerden an der Halswirbelsäule ist das HWS-Syndrom, das mit Bewegungseinschränkungen, Schmerzen und oft auch Taubheitsgefühlen im Arm einhergeht. Bei 36% der Rückenschmerz-Patienten sind die Probleme im oberen Rücken angesiedelt, also im Bereich der HWS.

Wenn die Rückenschmerzen im oberen Rücken links auftreten, liegen häufig muskuläre Verspannungen oder auch Zerrungen vor. Diese führen in der Regel nicht zu neurologischen Ausfällen mit Symptomen wie Taubheit oder Kribbeln in den Armen. Aber Patienten mit Schmerzen im oberen Rücken links sollten auch auf eine Nierenerkrankung hin untersucht werden. Es könnten Nierensteine oder eine Nierenbeckenentzündung dahinterstecken. Rückenschmerzen im oberen Rücken rechts können ebenfalls durch muskuläre Verspannungen oder Nierenerkrankungen verursacht werden.

Rückenschmerzen am mittleren Rücken (Brustwirbelsäule)

Relativ selten treten Rückenschmerzen an der Brustwirbelsäule (BWS) auf, also am mittleren Rücken. Nur 2% der Schmerzzustände im Rücken betreffen diesen Bereich. Schmerzen hier treten oft bei Fehlstellungen der Wirbelsäule (Skoliose) auf, aber auch bei altersbedingtem Verschleiß der Wirbelsäule. Doch können ebenso eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse, eine Lungenentzündung oder eine Nierenbeckenentzündung zu Schmerzen im mittleren Rücken führen.

Die Häufigkeit von Rückenschmerzen

Rückenschmerzen zählen zu den am weitesten verbreiteten Schmerzformen. Drei von vier Deutschen machen mindestens 1 Mal im Leben mit Rückenschmerzen Bekanntschaft. Die meisten Krankschreibungen in Deutschland gehen auf das Konto von Rückenschmerzen. Demnach werden sehr viele Menschen durch Rückenschmerzen zumindest zeitweise arbeitsunfähig.

Mögliche Begleitsymptome von Rückenschmerzen

Rückenschmerzen können je nach Ursache mit weiteren Symptomen einhergehen. Das sind:

  • Muskelschmerzen
  • Taubheitsgefühle in Arm oder Bein
  • Lähmungserscheinungen in Bein oder Arm
  • Kribbeln in den Händen oder Füßen
  • Schmerzen, die bis ins Bein oder in den Arm ausstrahlen
  • eingeschränkte Beweglichkeit (Steifigkeit)
  • Kopfschmerzen
  • Schmerzen/ Beschwerden beim Atmen
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Fieber (bei Infekten)
  • Schwächegefühl

Rückenschmerzen – Wann zum Arzt?

Wenn die Rückenschmerzen plötzlich auftreten, nicht allzu stark ausgeprägt sind oder keine heftigen Begleitsymptome mit ihnen einhergehen, brauchst Du noch nicht zum Arzt zu gehen. Häufig klingen Schmerzen im Rücken von selbst ab. Anders verhält es sich, wenn Du starke Schmerzen hast, die länger als 2 Wochen andauern. Oder wenn Du Lähmungserscheinungen und Taubheitsgefühle in den Gliedmaßen entwickelst. Auch wenn Dir übel ist, Du den Urin nicht mehr halten kannst, wenn Dir schwindelig ist oder Du Ohnmachtsanfälle hast, solltest Du auf jeden Fall einen Arzt kontaktieren. Denn dies sind ernstzunehmende Symptome. Der Facharzt kann mithilfe bildgebender Verfahren etwaige knöcherne Veränderungen erkennen und so möglicherweise hinter die Ursache für Deine Rückenschmerzen kommen.

Rückenschmerzen – Welcher Arzt?

Ist die Ursache für Rückenschmerzen am Bewegungsapparat zu finden, sprich an den Wirbeln oder Gelenken, kann ein Orthopäde weiterhelfen. Bei neurologischen Problemen wie Kribbeln oder Taubheitsgefühlen in Verbindung mit Rückenschmerzen, ist der Neurologe der richtige Ansprechpartner. Kommen die Rückenschmerzen durch eine Übersäuerung zustande, ist ein auf den Darm spezialisierter Naturmediziner der richtige Ansprechpartner. Stecken organische Leiden wie eine Lungenentzündung, Darmkrebs oder eine chronisch entzündliche Darmerkrankung dahinter, ist dies ein Internist. Am besten wendest Du Dich bei Rückenschmerzen zunächst an Deinen Hausarzt.

Ursachen von Rückenschmerzen

Die Entstehung von Rückenschmerzen ist oft ein mehrdimensionales Geschehen. Das bedeutet, es gibt oft mehr als eine Ursache, die zu den Beschwerden führt. Es kann eine körperliche Ursache, beispielsweise eine organische Erkrankung oder ein Bandscheibenproblem, vorliegen. Dies muss aber nicht so sein. Denn oft führen auch psychische Dauerbelastungen zu Rückenschmerzen. Und auch unsere moderne Lebensweise begünstigt Rückenprobleme.

Körperliche Ursachen für Rückenschmerzen

Zu den physischen Gründen für Rückenschmerzen gehören körperliche Erkrankungen oder Veränderungen wie:

  • Gelenkerkrankungen, z. B. Gelenkverschleiß (Arthrose)
  • Erkrankungen der Wirbel (z. B. „Wirbelgleiten“)
  • Osteoporose (Knochenschwund)
  • Skoliose (Fehlstellungen der Wirbelsäule)
  • Kyphose (Wirbelfehlstellung: „Buckel“)
  • Beckenschiefstand
  • Beinlängenunterschiede (Beinlängendifferenz)
  • Bandscheibenvorfall
  • Muskelverspannungen durch langes Sitzen
  • Muskelerkrankungen (z. B. Fibromyalgie)
  • Entzündungen von Wirbelkörpern, Bandscheiben oder Nerven
  • Husten (z. B. durch Erkältung oder Grippe)
  • Lungenkrebs
  • Nierensteine
  • Nierenbeckenentzündung
  • Gallensteine
  • Magen-Darm-Erkrankungen (Reizdarm, Darmkrebs)
  • Atemwegserkrankungen (Lungenentzündung, Asthma)
  • Menstruation
  • Herzinfarkt
  • Zwerchfellbruch
  • die Wechseljahre
  • eine Schwangerschaft
  • Übergewicht
  • Endometriose (Schleimhaut-Wucherungen außerhalb der Gebärmutter)

Rückenschmerzen durch Husten

Häufig treten Rückenschmerzen im Rahmen einer Erkältung oder Grippe auf. Durch die Viren entzünden sich die Atemwege und man muss verstärkt husten, um den gebildeten Schleim in den Bronchien abzuhusten. Dabei werden die Muskeln rund um die Lunge stärker beansprucht, wodurch es zu Rückenschmerzen – vor allem im mittleren Rücken – kommen kann.

Rückenschmerzen durch Lungenentzündung

In anderen Fällen kann hinter hartnäckigem Husten und Rückenschmerzen, etwa beim Atmen auch eine Lungenentzündung stecken. Der Arzt kann dieser Ursache für Rückenschmerzen durch Abhören der Lunge auf den Grund gehen. Bei einer Lungenentzündung tritt in der Regel Fieber als weiteres Symptom auf.

Rückenschmerzen durch Lungenkrebs

Lungenkrebs kann ebenfalls Rückenschmerzen verursachen. Die Schmerzen, die von einem Tumor verursacht werden, können bis in den oberen Rücken hinein ausstrahlen.

Rückenschmerzen beim Sitzen

Weitaus häufiger als in einer schlimmen Krankheit liegt die Ursache für Rückenschmerzen in Muskelverspannungen. Gerade durch den heute weit verbreiteten Bewegungsmangel und das viele Sitzen haben viele Menschen Probleme mit verhärteten Muskeln. Denn häufig fallen wir im Sitzen mit dem Oberkörper nach vorn. Dadurch verkümmert unsere gerade Bauchmuskulatur und verkürzt sich. Die Rückenmuskeln hingegen werden überbeansprucht und können verkrampfen.

Um den Körper aufrecht zu halten, müssen die Rückenmuskeln permanent dagegenhalten können. Wenn diese aber wie bei vielen Menschen ebenfalls nicht ausreichend trainiert werden, sind sie schnell überlastet. Die angespannte Muskulatur drückt nun auf die umliegenden Nerven und reizt sie. Das macht sich dann in Rückenschmerzen bemerkbar. Diese Fehlhaltung verstärkt zudem den Druck auf die Bandscheiben und Wirbel, wodurch es hier zu Problemen kommen kann.

Rückenschmerzen durch Darmerkrankungen

Manchmal kommen Rückenschmerzen auch nicht vom Rücken, sondern gehen von inneren Organen aus. So können Rückenschmerzen beispielsweise durch eine Darmerkrankung entstehen. Bei einem Reizdarm, einem Leaky-Gut-Syndrom (durchlässiger Darm) oder einer Divertikulitis (entzündliche Darmerkrankung) treten begleitend oft Rückenschmerzen auf. Ebenso sind Rückenprobleme im Zusammenhang mit chronischem Durchfall und häufiger Verstopfung nicht selten.

Rückenschmerzen durch Darmkrebs

Eine Darmkrebs-Erkrankung kann ebenfalls hinter den Rückenbeschwerden stecken. Deshalb solltest Du Rückenschmerzen, vor allem chronische Rückenbeschwerden, nicht auf die leichte Schulter nehmen. So können Tumoren auf Nerven und Organe der Umgebung drücken, wodurch Rückenschmerzen hervorgerufen werden können. Allerdings gelten Rückenschmerzen nicht als typisches Symptom für Darmkrebs. Meist haben sie andere Ursachen.

Rückenschmerzen und Übelkeit

Magenerkrankungen wie eine Gastritis (Magenschleimhautentzündung) oder ein Reizmagen, die mit Übelkeit einhergehen, können mit Rückenschmerzen einhergehen. Wenn Du einen empfindlichen Magen hast, oft unter Magenschmerzen leidest oder häufig Aufstoßen musst, sind Rückenschmerzen nicht ungewöhnlich.

Rückenschmerzen durch Nieren

Eine Nierenerkrankung, beispielsweise Nierensteine oder eine Nierenbeckenentzündung, kann ebenfalls hinter Rückenschmerzen stecken. Gerade, wenn Du noch nie Beschwerden an den Nieren hattest, fällt es schwer, Rückenschmerzen von Nierenschmerzen zu unterscheiden. Ob eine Erkrankung der Nieren hinter Deinen Rückenbeschwerden steckt, kann der Internist erkennen.

Rückenschmerzen durch Herzinfarkt

Rückenschmerzen können auch durch das Herz verursacht sein. Gerade bei Frauen ist ein Herzinfarkt oft nicht so offensichtlich wie beim Mann und verläuft weniger auffällig. Häufig wird ein stiller Herzinfarkt von Symptomen wie dumpfen Rückenschmerzen, Übelkeit, Müdigkeit und Schweißausbrüchen begleitet.

Rückenschmerzen durch Zwerchfellbruch

Ein Zwerchfellbruch kann ebenfalls Rückenschmerzen verursachen. Bei dieser Erkrankung weitet sich die Öffnung im Zwerchfell, durch die die Speiseröhre verläuft. Die Folge: Teile des Magens oder anderer Bauchorgane können sich in den Brustraum verschieben, was zu Sodbrennen und Rückenschmerzen führen kann.

Rückenschmerzen durch Periode

Rückenschmerzen durch die Periode kommen bei Frauen häufig vor. Denn die Verkrampfung der Gebärmuttermuskulatur führt auch zu einer höheren Spannung der umliegenden Muskeln wie der des unteren Rückens. Dies kann sich dann in Rückenschmerzen im unteren Rücken bemerkbar machen.

Rückenschmerzen und Schwangerschaft

In der Schwangerschaft haben viele werdende Mütter mit Rückenschmerzen zu kämpfen. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Das Kind wächst, der Bauch der Schwangeren wird immer schwerer. Die Rückenmuskeln sind nun stärker gefordert, den Körper in einer aufrechten Position zu halten. Ist die Rückenmuskulatur nicht ausreichend gekräftigt, verspannt sie und es kommt zu Rückenschmerzen in der Schwangerschaft. Auch kann das Ungeborene auf den Ischiasnerv der Mutter drücken, wodurch es zu unangenehmen, stechenden Rückenschmerzen im unteren Rücken kommt.

Rückenschmerzen in der Frühschwangerschaft können ebenfalls vorkommen. Die hormonellen Veränderungen begünstigen das Auftreten von Kreuzschmerzen oder Schmerzen des Beckens. Rückenschmerzen im frühen Stadium der Schwangerschaft könnten aber auch auf eine Komplikation, etwa eine Eileiterschwangerschaft, hindeuten. Halten die Rückenschmerzen an und werden stärker, solltest Du zeitnah Deinen Frauenarzt aufsuchen. Gegen Rückenschmerzen in der Schwangerschaft hilft Wärme, etwa durch ein Kirschkernkissen. Auch Schwangerengymnastik ist gut, um Deine Rückenmuskeln zu kräftigen. Oder Du sorgst mit einem wärmenden Bad mit Thymian, Kiefernnadeln oder Lavendel für Entspannung der Rückenmuskulatur.

Rückenschmerzen durch Wechseljahre

Im Zusammenhang mit den Wechseljahren können ebenfalls Rückenschmerzen auftreten. Die Ursache liegt darin, dass die Muskelkraft mit dem Eintreten der Wechseljahre allgemein abnimmt, sodass muskuläre Verhärtungen schneller entstehen können. Durch regelmäßiges Rückentraining wie Aqua-Gymnastik oder Ausdauertraining wie Nordic Walking kannst Du Rückenschmerzen in den Wechseljahren bekämpfen.

Psychische Belastungen als Ursache für Rückenschmerzen

Bei Rückenschmerzen spielen in den meisten Fällen auch seelische Gründe eine Rolle. Oft werden sie direkt durch seelische Belastungen ausgelöst. Der Zusammenhang von länger anhaltendem psychischen Stress und chronischen Rückenschmerzen ist mittlerweile gut erforscht.

Rückenschmerzen durch Stress

Wenn Du – wie so viele andere Menschen heute – häufig im Stress bist, befinden sich Dein Körper und Deine Muskeln in einem andauernden Zustand der Anspannung. Denn Nacken und Rücken reagieren sehr schnell auf Stress – mit Verspannungen. Zum Stress gehören neben dem hohen Arbeitspensum und den hohen Anforderungen im Job und im Familienalltag auch seelische Konflikte. Dies kann ständiger Ärger auf Arbeit, in der Partnerschaft oder mit den Kindern sein. Schwierige Lebenssituationen, etwa ein prekäres Arbeitsverhältnis, der Abschluss des Studiums und die Frage, wie es weitergeht oder Arbeitslosigkeit belasten natürlich ebenfalls. Wann immer Du im Stressmodus bist, können Rückenschmerzen auftreten.

Dauern negative Gedanken, Sichtweisen oder Emotionen wie Wut, Ärger, Traurigkeit, Unzufriedenheit oder Neid länger an, hinterlassen sie nachweislich irgendwann Spuren auf körperlicher Ebene. Die Muskeln verspannen sich und können nicht mehr lockerlassen. Diese fortwährende Anspannung versetzt den Körper in einen Daueralarmzustand. Das ist Stress pur. Wer häufig viel Angst hat, wütend ist oder deprimiert durch den Tag geht, wird mehr mit Rückenschmerzen zu tun haben als jemand, der entspannt ist und einen positiven Blick auf die Welt hat.

Es gilt auch als erwiesen, dass eine schlechte emotionale Verfassung die Wahrnehmung von Schmerzen verstärkt und das chronische Schmerzgeschehen noch weiter verschlechtert. Laut Studien entstehen chronische Rückenschmerzen häufig erst, weil man in seinen inneren Konflikten, negativen Emotionen und Gedanken festhängt.

Sonstige Ursachen für Rückenschmerzen

Neben den körperlichen und psychischen Faktoren können noch weitere Ursachen zu Rückenschmerzen führen. Dies sind:

  • eine ungesunde Ernährung
  • das Liegen auf einer schlechten Matratze
  • Kälte (z. B. Zugluft)
  • Bewegungsmangel
  • Fehlhaltungen

Rückenschmerzen durch eine ungesunde Ernährung

Rückenschmerzen können aber auch die Folge einer schlechten Ernährungsweise sein. Wenn Deine Ernährung reich an Milchprodukten, Fleisch, Zucker und Weißmehlprodukten ist, haben Rückenschmerzen leichtes Spiel. Denn: Diese Lebensmittel sorgen mit der Zeit dafür, dass Dein Körper übersäuert. Denn wenn Du mehr säurebildende Nahrungsmittel aufnimmst als basisch wirkende, rutscht Dein ph-Wert im Blut und im Darm in den sauren Bereich. Die medizinische Bezeichnung für Übersäuerung heißt Azidose. Dieser Zustand bildet die Basis für das Entstehen vieler uns bekannter Volkskrankheiten und diffuser Beschwerden.

Bist Du übersäuert, erhöht sich auch das Risiko für Darmerkrankungen wie dem Reizdarm, für chronisch entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohn) und für Muskelverspannungen. Denn übersäuertes Gewebe neigt eher zu Verhärtungen. Folglich kommt es dann häufiger zu Rückenschmerzen.

Rückenschmerzen durch Liegen

Wer kennt das nicht? Du willst morgens aufstehen und ein stechender Schmerz macht sich im unteren Rücken bemerkbar. Dies kann daran liegen, dass Du auf einer schlechten, zu weichen oder bereits durchgelegenen Matratze ruhst. Rückenschmerzen durch Liegen oder besser nach dem Aufstehen treten besonders häufig auf. Bei einer Matratze, die zu stark unter Deinem Körpergewicht nachgibt, ist die Wirbelsäule nicht mehr durchweg geraden. Sie hängt beispielsweise im Bereich der Lendenwirbel durch, was nach dem Aufwachen zu starken Rückenschmerzen – vor allem im Bereich der Lendenwirbel – führen kann.

Rückenschmerzen durch Zugluft

Zugluft durch Autofahren mit offenem Fenster oder durch eine Klimaanlage kann schnell zu Verspannungen im Nacken- und Schulterbereich führen. Kälte in Form von Zugluft lässt die Muskeln schneller verspannen, was sich dann in unangenehmen Rückenschmerzen im oberen Rücken und Nackenschmerzen bemerkbar machen kann.

Rückenschmerzen durch Fehlhaltungen

Eine falsche Belastung der Muskeln – etwa durch falsches Heben schwerer Lasten oder einseitige Bewegungsabläufe – fördert ebenfalls das Entstehen von Rückenschmerzen. Aber auch, wenn Du viel sitzt und dabei eine falsche, nicht aufrechte Sitzhaltung einnimmst, kannst Du schnell Rückenschmerzen bekommen. Häufige Fehlhaltungen sind problematisch, weil wir dabei bestimmte Muskelgruppen überlasten und andere Muskelgruppen unterfordern. Die überlasteten Muskeln machen sich dann durch Schmerzen bemerkbar. In vielen Fällen liegt bei Rückenschmerzen eine zu schwache Rumpfmuskulatur vor.

Diagnostik von Rückenschmerzen

Ein Gespräch, in dem die Symptome geschildert werden, gibt dem Arzt erste Hinweise über mögliche Ursachen Deiner Rückenschmerzen. Zusätzlich untersucht er den Rücken, schaut sich etwa die Stellung des Beckens und der Schultern an, prüft Reflexe, Muskelkraft und Funktionsfähigkeit der Gelenke sowie das Berührungsempfinden. In einigen Fällen kann der Arzt durch diese gründliche körperliche Untersuchung die mögliche Ursache bereits ausfindig machen.

Bildgebende Verfahren zur Erkennung der Ursache von Rückenschmerzen

Zur feineren Diagnostik werden in der Regel bildgebende Verfahren herangezogen. Dies können sein:

  • die Magnetresonanztomografie (MRT)
  • die Computertomografie (CT)
  • die Myelografie
  • das Röntgen

Die Magnetresonanztomografie/ Computertomografie

Bei bestimmten Rückenschmerzen, etwa wenn der Verdacht auf einen Bandscheibenvorfall besteht, ist eine Magnetresonanztomografie (MRT) oder eine Computertomografie (CT) sinnvoll. Bei diesen Verfahren erhält der Arzt detaillierte Bilder bestimmter Bereiche des Rückens, die ihm Aufschluss über die konkrete Ursache des Rückenleidens liefern. Mit diesen Verfahren lassen sich sowohl Muskeln und Bandscheiben als auch Wirbelkörper und Gelenke präzise darstellen. Besteht der Verdacht auf einen Tumor oder eine Entzündung werden zusätzlich Kontrastmittel zur besseren Sichtbarmachung eingesetzt.

Die Myelografie

Mithilfe der Myelografie erhält der Arzt ein Röntgenbild des Rückenmarks, des Rückenmarkskanals und der Rückenmarksnerven. Somit kann er bestimmte Erkrankungen des Rückenmarks besser diagnostizieren.

Das Röntgen

Beim Röntgen der Wirbelsäule können Spezialisten erkennen, ob Veränderungen an den Wirbelknochen oder den Wirbelgelenken die Rückenschmerzen verursachen oder ob eine verkrümmte Wirbelsäule (Skoliose) dafür verantwortlich ist. Auch wenn der Verdacht auf eine organische Erkrankung, etwa der Lunge, besteht, kann ein Röntgenbild Klarheit bringen.

Ultraschalldiagnostik

Der Ultraschall als bildgebendes Verfahren kommt im Zusammenhang mit Rückenschmerzen bei Muskelverletzungen, Sehnenrissen oder Entzündungen, beispielsweise im Bereich der Schulter zum Einsatz.

Sonstige Diagnoseverfahren bei Rückenschmerzen

Die Laboruntersuchung bei Rückenschmerzen

Bei Infektionen der Organe oder bei Entzündungen (wie Nierenbeckenentzündung oder Rheuma) oder Osteoporose ist eine Blut- oder Urinuntersuchung sinnvoll. Darüber lassen sich Erkenntnisse über zugrundeliegende Krankheiten gewinnen, die durch Bakterien oder Viren hervorgerufen werden oder bei denen chronische Entzündungen eine Rolle spielen.

Spiegelung der Organe

Ob eine entzündliche Erkrankung des Magens oder Darms hinter den Rückenschmerzen steckt, kann der Internist durch eine Organspiegelung herausfinden. Bei einer Gastritis (Magenschleimhautentzündung) kommt beispielsweise eine Magenspiegelung, bei einem Reizdarm oder einer Divertikulitis (Entzündung der Darmschleimhaut) eine Darmspiegelung zum Einsatz.

Die neurologische Untersuchung bei Rückenschmerzen

Bei der neurologischen Untersuchung geht es darum herauszufinden, inwieweit das Nervensystem – also das Rückenmark oder die Nervenwurzeln – am Krankheitsprozess beteiligt ist. Der Neurologe kann durch Tests herausfinden, wo das Schmerzgeschehen lokalisiert ist, ob beispielsweise Nerven eingeklemmt, gereizt, entzündet oder bereits nachhaltig geschädigt sind.

Funktionsanalyse durch Orthopäden bei Rückenschmerzen

Bei der Funktionsanalyse schaut der Orthopäde nach etwaigen anatomischen Ursachen für die Rückenschmerzen. Er kann so nicht nur einen Beckenschiefstand, eine Beinlängendifferenz oder einen Verschleiß von knöchernen Strukturen aufdecken, sondern stellt auch potenzielle Gelenkblockierungen fest. Durch eine präzise Analyse der Haltung des Patienten während des Gehens oder Laufens erkennt der Orthopäde Fehlbelastungen, die Rückenschmerzen nach sich ziehen können.

4-D-Vermessung der Wirbelsäule

Die videogestützte 4D-Vermessung des Rückens und der Wirbelsäule wird hauptsächlich bei Verformungen der Wirbelsäule wie bei Skoliosen und bei einer Buckel-Bildung eingesetzt. Diese Messung erfolgt schnell und berührungslos, ist frei von Strahlen und liefert 3-dimensionale Videobilder vom Rücken des Patienten.

Rückenschmerzen: Was tun? – Therapien bei Rückenbeschwerden

Was hilft gegen Rückenschmerzen? Und was hilft sofort? Das ist die drängende Frage, gerade bei starken Rückenschmerzen. Natürlich wäre es schön, wenn Du 1 Tablette nehmen könntest und der Rückenschmerz sich in Luft auflösen würde. Aber dieses eindimensionale Therapieverständnis verträgt sich nicht mehr mit dem modernen Ansatz. Denn dieser zielt auf eine mehrdimensionale Behandlung von Rückenschmerzen ab.

Da oft mehrere Faktoren in Kombination zu Rückenschmerzen führen, muss logischerweise auch die Therapie aus mehreren Bausteinen bestehen – jedenfalls wenn die Rückenschmerzen dauerhaft verschwinden oder abgemildert werden sollen. Dies bedarf immer der aktiven Mithilfe des Patienten. Neben diversen Therapieangeboten, die Du bei Rückenschmerzen in Anspruch nehmen kannst, spielt die richtige Ernährung eine große Rolle. Weiterhin ist ein gutes Stressmanagement wichtig, ausreichend Bewegung und unter Umständen die Verbesserung des psychischen Befindens (Verhaltenstherapie).

Die Physiotherapie bei Rückenschmerzen

Die klassische Physiotherapie ist eine Behandlung, die bei Rückenschmerzen mit Muskelverspannungen zum Einsatz kommt. Physiotherapeut lockern verspannte Muskeln durch Massagen. Wichtiger noch als die Massagen sind aber die Übungen zur Kräftigung der Rücken- und Bauchmuskulatur, die der Physiotherapeut dem Rückenschmerz-Patienten in der Therapie vermittelt. Wichtig ist, dass diese auch nach Ende der Physiotherapie regelmäßig zu Hause durchgeführt werden. Denn nur so können Muskeln auch weiterhin kräftig bleiben. Dies gilt insbesondere dann, wenn Du sonst keinen Sport betreibst.

In der Physiotherapie wird zudem mit Wärme- oder Kälteanwendungen behandelt. Bei Muskelverspannungen hilft Wärme gut dabei, die verspannten Muskeln und verfestigtes Bindegewebe (Faszien) zu lockern. Kälteanwendungen kommen beispielsweise bei akuten Verletzungen mit Entzündungen, etwa bei einer Muskelzerrung, aber auch bei Gelenkentzündungen oder Verstauchungen zum Einsatz.

Wärme kannst Du Deinem Rücken natürlich auch selbst schenken, indem Du regelmäßig in die Sauna gehst, ein Bad nimmst oder bei Rückenschmerzen häufig ein Kirschkernkissen oder eine Wärmflasche auf die schmerzende Stelle auflegst.

Elektrotherapie oder TENS-Therapie bei Rückenschmerzen

Bei der Reizstrombehandlung, der Transkutanen elektrischen Nerven-Stimulation (TENS), setzt der Arzt ein Stimulationsgerät ein, das über Elektroden mit Deiner Haut verbunden ist. Diese Elektroden geben kleine Stromstöße auf die schmerzende Stelle ab. Durch den fließenden Strom wird die Schmerzweiterleitung in den Nerven blockiert, wodurch Rückenschmerzen gelindert werden können. Zudem wirken die regelmäßig erzeugten Stromimpulse wie eine Massage auf verhärtetes Gewebe. Die Behandlung mit dem handlichen TENS-Gerät kannst Du bequem Zuhause ausführen. Das Gerät kannst Du Dir beim Orthopäden auf Rezept für eine bestimmte Zeit ausleihen. Die Dauer der schmerzfreien Behandlung liegt pro Sitzung zwischen 15 und 30 Minuten.

Die Unterwasserstrahlmassage bei Rückenschmerzen

Bei der Unterwasserstrahlmassage werden die schmerzenden Bereiche Deines Rückens während eines Bads mit einem Hochdruck-Wasserstrahl behandelt und so effektiv massiert. Dadurch lösen sich verhärtete Muskelstränge und Rückenschmerzen können wirksam gelindert werden. Diese Therapie wird von diversen Physiotherapeuten mit angeboten.

Die Bindegewebsmassage bei Rückenschmerzen

Die Bindegewebsmassage ist besonders zur Therapie chronischer Rückenschmerzen geeignet. Mithilfe einer speziellen Strichtechnik werden Zugreize auf tieferliegende Gewebestrukturen wie die Faszien (Bindegewebe) ausgeübt. Das kann sich positiv auf Rückenschmerzen, das vegetative Nervensystem sowie die Funktionsfähigkeit der Organe auswirken.

Schmerzmittel bei Rückenschmerzen

Schmerzlindernde und entzündungshemmende Medikamente können bei starken oder mittleren akuten Rückenschmerzen ebenfalls zum Einsatz kommen. Die Schmerzmittel werden entweder in Form von Tabletten oder – seltener – über Injektionen verabreicht. Schmerzmittel wie Paracetamol sollen laut einer Studie bei Rückenschmerzen keine nennenswerte schmerzlindernde Wirkung entfalten. Die Wirkstoffe Diclofenac oder Ibuprofen (nichtsteroidales Antirheumatikum) sind zur Schmerzlinderung bei Rückenschmerzen laut dieser Studie besser geeignet. Schmerzmittel sind aber keine Lösung bei chronischen Rückenschmerzen, da sie viele Nebenwirkungen mit sich bringen können. Zur Kurzzeitanwendung kannst Du sie aber verwenden. Der Vorteil von Schmerzmitteln ist, dass Rückenschmerz-Patienten durch sie nicht in eine Schonhaltung verfallen, die die Schmerzen in der Regel noch verstärkt.

Die Medikamentengabe sollte nur für eine möglichst kurze Zeit erfolgen, denn die Medikamente behandeln nicht Rückenschmerz nicht ursächlich, sondern mindern lediglich die Symptome.

Muskelentspannungsmittel bei Rückenschmerzen

Da bei Rückenschmerzen auch verspannte Muskeln eine Rolle spielen, setzen Ärzte zusätzlich zu schmerzstillenden Präparaten sogenannte Muskelrelaxanzien ein. Diese bewirken sowohl die Entspannung von Muskeln als auch des zentralen Nervensystems. Gerade bei einem Bandscheibenvorfall, der heftige Rückenschmerzen auslöst, werden diese Muskelentspannungsmittel eingesetzt, um muskuläre Verhärtungen zu lösen und so den Druck auf die betroffene Bandscheibe zu reduzieren. Dadurch können sich Rückenschmerzen bessern.

Operation bei Rückenschmerzen: Nur im Extremfall empfehlenswert

Führende Spezialisten auf dem Gebiet der Wirbelsäulenerkrankungen raten nur in Extremfällen von Rückenschmerzen zu einer Operation. Diese seien nur dann angebracht, wenn Nerven drohen abzusterben und geschädigt sind. Manche Rückenspezialisten sind der Ansicht, dass in Deutschland heute zu viel am Rücken operiert wird – auch im Vergleich zu unseren Nachbarländern. Oft komme es bei Patienten, die beispielsweise an der Bandscheibe operiert wurden, zunächst zwar zu Verbesserungen. Aber schon nach einiger Zeit kämen die Beschwerden wieder zurück. Häufig liegt das daran, dass es beispielsweise nach Operationen am Wirbelsäulenkanal zu Narbenverwachsungen kommt, die dann ihrerseits auf einen Nerv drücken und somit erneut Rückenschmerzen verursachen können. Im Großen und Ganzen erzielen Operationen nicht die gewünschten Resultate.

Psychotherapie: Verhaltenstherapie bei chronischen Rückenschmerzen

Die Verhaltenstherapie ist gerade bei chronischen Rückenschmerzen gleich in mehrfacher Hinsicht sinnvoll. Zum einen stehen hinter länger andauernden Rückenschmerzen häufig auch unerkannte seelische Konflikte, die in einer Verhaltenstherapie aufgedeckt und besprochen werden. Belastende Situationen können Rückenschmerzen entweder direkt auslösen oder verstärken. In der Verhaltenstherapie versucht der Therapeut, die inneren Konflikte des Patienten aufzulösen und bei ihm günstigere Gedanken und Emotionen zu bewirken. Diese innere Veränderung wiederum wirkt sich positiv auf die seelische Verfassung aus, wodurch Rückenschmerzen zurückgehen können.

Biofeedback – verhaltenstherapeutisches Verfahren bei chronischen Rückenschmerzen

Um die Selbstwahrnehmung zu verbessern und direkten Einfluss auf die eigenen Körperfunktionen zu nehmen, gibt es auch die Möglichkeit, ein Biofeedback durchzuführen. Dieses Behandlungskonzept kann im Rahmen einer Verhaltenstherapie bei chronischen Rückenschmerzen durchgeführt werden. Dabei messen Sensoren auf der Haut des Patienten die Körperfunktionen wie Blutdruck, Muskelaktivität und Herzfrequenz und leiten die Daten an einen Computer weiter. Kommt es in einem Bereich zur Muskelverspannung, empfängt der Computer ein Signal, das er in Form eines Geräusches oder einer visuellen Kurve anzeigt.

Auf die Art bekommt der Patient ein Gefühl für die unbewussten Vorgänge in seinem Körper und lernt, diese Kraft seiner Gedanken zu steuern und zu verändern. Auch der Grad der inneren Erregung, also des Stresslevels, den diese Verspannung produziert, wird auf dem Bildschirm angezeigt. Indem sich der Patient bewusst entspannt, sieht er auf dem Bildschirm, wie die Muskelverspannungen weniger werden, wie die Erregungskurve fällt und sich seine organischen Funktionen normalisieren. Durch Übungen am Bildschirm lernen Betroffene so, ihren Körper im Alltag bewusster zu spüren, unbewusste Anspannung rechtzeitig wahrzunehmen und darauf mit bewusster Entspannung zu reagieren.

EFT-Klopftechnik bei Rückenschmerzen und seelischen Belastungen

Bei der EFT-Klopftechnik (Emotional freedom techniques, engl. für „Techniken zur emotionalen Freiheit“) stimulierst Du bestimmte Akupunkturpunkte auf Deinem Körper durch Klopfen mit den Fingern. Dadurch kannst Du energetische Blockaden wie seelische Spannungen auflösen sowie körperliche Beschwerden wie Rückenschmerzen lindern. Diese noch recht unbekannte Therapieform kannst Du mit oder ohne Anleitung eines Psychotherapeuten erlernen und durchführen. EFT ist keine Esoterik, sondern wird bereits als besonders effektive psychotherapeutische Methode von vielen Verhaltenstherapeuten eingesetzt. Oft ist die EFT-Klopftechnik besonders schnell wirksam. Schon bei der ersten Anwendung können sich Erfolge einstellen.

Gerade bei Ängsten und Depressionen, die häufig mit Rückenschmerzen einhergehen, können Therapeuten mit dem EFT-Klopfen große Behandlungserfolge erzielen. Aber auch wenn Du häufig negative Gedanken oder Gefühle wie Neid, Ärger, Wut, Traurigkeit und Unzufriedenheit verspürst, kannst Du mit dem EFT-Klopfen zu mehr emotionaler Ausgeglichenheit finden. Diese Emotionen sollten nicht fortwährend bestehen, da sie unserer Seele und unserem Körper ganz schön zusetzen. Eine Anleitung für diese verhaltenstherapeutische Technik, findest Du im Internet. Du brauchst für diese „energetische Selbstreinigung“ nicht unbedingt einen Therapeuten, da die Klopftechnik leicht zu erlernen ist.

Osteopathie bei Rückenschmerzen

Bei der Osteopathie geht es darum, mit gezielten Handgriffen Blockaden in den Verbindungen zwischen Bewegungsapparat, Kopf und den inneren Organen aufzuspüren und zu lösen. Blockaden entstehen besonders oft an Gelenken (beispielsweise der Wirbelsäule), in den Muskeln oder im Bindegewebe. Ist ein Gelenk oder ein Wirbel blockiert, kann die Lebensenergie an dieser Stelle nicht mehr frei fließen und es kann zu Störungen und Erkrankungen – auch der inneren Organe – kommen. Ziel einer osteopathischen Behandlung ist es, die Selbstheilungskräfte im Körper zu mobilisieren. Diese können laut Osteopathie aber nur dann aktiv werden, wenn die Blockade beseitigt ist.

Das Konzept wurde 1870 vom US-amerikanischen Arzt Andrew Still unter Einbeziehung alter Heilweisen der damaligen Landbevölkerung entwickelt. Die Osteopathie zählt zu den alternativmedizinischen Therapien. Frag bei Deiner Krankenkasse nach, ob die Kosten für eine Behandlung bei Rückenschmerzen ganz oder zumindest teilweise übernommen werden.

Chiropraktik bei Rückenschmerzen

Diese alternativmedizinische Behandlungsform wurde von dem kanadischen Alternativmediziner Daniel David Palmer um 1897 entwickelt. Er setzte spezielle Grifftechniken ein, um verdrehte Wirbel oder blockierte Gelenke durch Druck, Zug oder einen spontanen Ruckimpuls wieder in die richtige Position zu bringen. Dadurch wird auch die verkrampfte Muskulatur um die blockierte Stelle gelockert. Der Grundgedanke der Chiropraktik ist, dass viele Erkrankungen und Beschwerden wie beispielsweise Migräne oder Bluthochdruck ihre wahre Ursache in der Fehlstellung und Blockierung von Gelenken haben. Durch die Korrektur am Bewegungsapparat sollen sich nach diesem Ansatz auch Rückenschmerzen effektiv lindern lassen.

Akupunktur bei Rückenschmerzen

Die Akupunktur erzielt bei vielen Patienten mit Rückenschmerzen gute Erfolge. Diese sind mittlerweile auch wissenschaftlich belegt. Bei der Akupunktur – einer alten chinesischen Behandlungsform – werden spezielle Feinnadeln zeitweise vorsichtig in die Haut eingebracht, um Blockaden im Körper zu lösen, damit die Lebensenergie wieder frei fließen kann. Dadurch werden die Selbstheilungskräfte stimuliert. In vielen Fällen übernehmen die Krankenkassen die Kosten für eine Behandlung, so etwa bei chronischen Rückenschmerzen der Lendenwirbelsäule oder bei chronischen Schmerzen des Kniegelenks.

Homöopathie: Diese 6 Globuli können Rückenschmerzen lindern

Bei Rückenschmerzen kann therapiebegleitend oder als alleinige Therapie auch die Gabe homöopathischer Globuli den gewünschten Erfolg bringen. Wichtig ist, dass sich Betroffene an einen gut ausgebildeten Homöopathen wenden, der das zu den Beschwerden passende Mittel auswählt. Die Wirkungsweise von homöopathischen Mitteln, die bestimmte Wirkstoffe in stark verdünnter Form enthalten, ist noch nicht eindeutig geklärt, jedoch sind positive Heileffekte auch in der Behandlung von Rückenschmerzen belegt. Diese Globuli können Dir bei Rückenschmerzen helfen:

  • Belladonna (plötzlichen Ischiasschmerzen, steifer Nacken)
  • Nux vomica (bei Muskelverhärtungen durch Stress, langes Sitzen)
  • Calcium carbonicum (Hexenschuss aufgrund von Überlastung der Muskeln etwa durch Verheben)
  • Rhus toxicodendron (wenn Rückenschmerzen bei Bewegung besser werden)
  • Bryonia (wenn sich Rückenschmerzen durch Bewegung verschlechtern)
  • Sepia (Rückenschmerzen mit Schwächegefühl im „Kreuz”, vor Menstruation oder in Schwangerschaft)

Hausmittel bei Rückenschmerzen: Diese 9 Heilpflanzen lindern den Schmerz

Alternativ zu chemischen Schmerzmitteln kannst Du zunächst versuchen, Deine Rückenschmerzen mit Heilpflanzen zu lindern. Bestimmte Heilpflanzen haben die Eigenschaft, die Durchblutung anzuregen, eine verhärtete Muskulatur zu lockern, Schmerzen zu lindern und Entzündungen zu hemmen. Du kannst diese pflanzlichen Mittel als Tropfen, Kapseln oder Tabletten zur inneren Anwendung oder als Badezusatz, Creme oder Öl zur äußeren Anwendung kaufen. Zu den wichtigsten Heilpflanzen bei Rückenschmerzen gehören:

  • Arnika
  • Thymian
  • Rosmarin
  • Fichte
  • Kiefer
  • Eukalyptus
  • Johanniskraut
  • Teufelskralle
  • Brennnessel

Was kannst Du selbst tun? – Tipps für einen starken Rücken

Rückenschule: Beratung zum „rückenfreundlichen Alltag“

Die sogenannte Rückenschule wird von Krankenkassen, Physiotherapeuten, Fitnessstudios oder Ergotherapeuten angeboten. In diesem Kurs lernst Du, wie Du Dich rückengerecht durch Deinen Alltag bewegst, wie Du Fehlhaltungen vermeidest und auch, worauf Du beim Sitzen achten solltest. Außerdem bekommst Du Übungen vermittelt, wie Du Deine Bauch- und Rückenmuskulatur stärken kannst. Dieser Kurs dient sowohl zur Prävention als auch zur Behandlung von bereits bestehenden Rückenschmerzen. Die Rückenschule ist als Gruppenkurs konzipiert, bestehend aus 8 bis 12 Einheiten á 60 bis 90 Minuten. Der Kurs kostet zwischen 40 und 120 Euro. Die Krankenkassen übernehmen einen Großteil des Betrags.

Welche Matratze bei Rückenschmerzen?

Auch die richtige Matratze spielt für in der Behandlung von Rückenschmerzen eine Rolle. Da Du idealerweise 8 Stunden auf Deiner Matratze verbringst, sollte diese ausreichend hart sein und mit einem entsprechend hohen Raumgewicht ausgestattet sein. Eine gute Matratze – ob aus Latex, Kaltschaum oder mit Federkern – stützt den Rücken in jeder Position optimal ab. Auch muss sie in der Seitlage Becken und Schultern etwas einsinken lassen, sodass die Wirbelsäule auch im Liegen gerade bleibt. Daher sollte die Matratze über verschiedene Zonen mit unterschiedlichen Härtegraden für die einzelnen Körperabschnitte verfügen.

Die Matratze darf außerdem weder zu weich noch zu hart sein. Ist sie zu weich, hängt der Rücken durch. Ist sie zu hart, muss man sich des Nachts zu viel bewegen. Am besten lässt Du Dich in einem Fachgeschäft beraten, denn die Wahl der richtigen Matratze ist nicht ganz einfach. Individuelle Vorlieben, etwa für die bevorzugte Schlafposition oder für das verwendete Material, gilt es bei der Matratzenwahl natürlich zu berücksichtigen. Inzwischen gibt es Matratzen mit mehreren, nicht verklebten Schichten, bei denen Du wann immer Du möchtest zwischen unterschiedlichen Härten und diversen Liegegefühlen wählen kannst. So kannst Du je nach Lust und Laune die Matratzenschicht für oben auswählen, die Deinem aktuell gewünschten Schlafgefühl entspricht.

Welcher Topper bei Rückenschmerzen?

Topper sind Auflagen, die als Schutz der Matratze zusätzlich auf diese aufgebracht werden können. Hier stehen diverse Materialien zur Auswahl. Wenn Du Dich im Schlaf viel bewegst, sind Topper aus Gel die beste Wahl. Denn dieses Material passt sich sehr schnell an die neue Liegeposition an, wodurch der Rücken schnell wieder abgestützt wird, wenn Du Dich bewegt hast. Das ist bei Rückenschmerzen sehr wichtig. Latex hingegen braucht länger, um auf die veränderte Liegeposition zu reagieren. Dafür ist Latex für Hausstauballergiker gut geeignet, da hier keine Milben keine Chance haben. Kaltschaum-Topper sind beliebt, weil sie atmungsaktiv sind und gut kühlen. Das ist hilfreich für jene Menschen, die während des Schlafens viel Schwitzen. Kaltschaum passt sich zudem den wechselnden Positionen gut an, weshalb er ebenfalls sehr beliebt ist.

Ernährung bei Rückenschmerzen

Bei Rückenschmerzen ist es wichtig, dass Du Dich ausgewogen und basenüberschüssig ernährst. Dazu gehört viel frisches Obst und Gemüse (möglichst Bio), weniger Fleisch und Milchprodukte, dafür mehr Vollkornprodukte, Pseudogetreide und Nüsse beziehungsweise Samen. Eine solche natürliche Ernährung liefert den Knochen und Bandscheiben all die notwendigen Vitamine, Mineralien und Spurenelemente, die sie für eine hohe Festigkeit benötigen. Gerade Vitamin D und Magnesium sind wichtig, um Muskelverspannungen, Knochenproblemen und Rückenschmerzen entgegenzuwirken. Um Deinen Körper zu entsäuern, die Muskeln geschmeidig zu halten und Rückenschmerzen loszuwerden, ist die basenüberschüssige Ernährungsweise genau richtig.

Lebensmittel wie Fertiggerichte, Fast Food, Koffein, Alkohol, Süßes oder Weißmehlprodukte wirken sich dagegen negativ auf Deinen Organismus aus. Sie liefern dem Körper kaum Vitalstoffe und belasten ihn, indem sie zur Übersäuerung führen.

Wenn Du mit Übergewicht kämpfst, versuche durch eine gesunde Ernährung und Sport Übergewicht abzubauen. Auf die Art kannst Du Rückenschmerzen ebenfalls zum Verschwinden bringen. Denn ein zu hohes Körpergewicht belastet nicht nur Gelenke und Bandscheiben übermäßig, sondern auch Knochen und Muskeln. Sorgst Du hier für Entlastung, indem Du Gewicht verlierst, kannst Du Rückenschmerzen wirksam lindern.

Achte außerdem darauf, dass Du genügend trinkst. Der Großteil Deines Körpers ist aus Wasser, auch die Bandscheiben. Um elastisch zu bleiben, müssen sie genügend Wasser erhalten. 1,5 bis 2 Liter Wasser pro Tag in Form von Wasser oder ungesüßten Tees sind perfekt.

Bewegung und Sport bei Rückenschmerzen

Regelmäßiger Sport und Bewegung sind das A und O, wenn Du Deine Rückenschmerzen auf lange Sicht erfolgreich behandeln willst. Denn nur wenn Deine Muskulatur auf Dauer kräftig ist, kannst Du Deinen Rückenschmerzen Adieu sagen. Versuche, wenn Du beruflich viel sitzen musst, durch kleine Tricks mehr Bewegung in Deinen Alltag zu bringen. Gehe, wo Du gehen kannst. Stehe, wo Du stehen kannst. Nach 1 Stunde im Sitzen solltest Du Dich einmal wieder kurz bewegen. Schon 3 Mal pro Woche 20 bis 40 Minuten gehen, kann Dir laut einer Studie dabei helfen, chronische Schmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule wirksam zu lindern.

Ideal ist es, wenn Du zusätzlich 2 Mal die Woche Sport treibst. Dies kann Ausdauersport sein (gut fürs Herz!) wie Jogging, Walken oder Schwimmen, aber auch Yoga oder einfache Rückengymnastik abends auf der heimischen Matte mit entsprechenden Online-Videos.

Rückenschmerzen Übungen

Folgende Übungen gegen Rückenschmerzen kannst Du allein durchführen, wenn die Beschwerden auftauchen. Wenn die Rückenschmerzen trotz Rückentrainings nach einiger Zeit nicht verschwinden, solltest Du natürlich einen Arzt aufsuchen.

Übung 1 bei Rückenschmerzen: Überstrecken

Lehne Dich im Stehen gegen einen Schrank, indem Du Dich mit den Händen abstützt. Lehne Deinen Oberkörper nun vorsichtig und langsam nach hinten, indem Du das Becken nach vorn drückst. Öffne Dich weit im Brustbereich. Der Kopf geht leicht nach oben, ohne ihn zu überstrecken. Atme auch in dieser Übung weiter entspannt ein und aus. Halte die Position für 2 Minuten.

Übung 2 bei Rückenschmerzen: Aushängen lassen

Stelle Dich mit leicht geöffneten, gestreckten Beinen hin und beuge Dich langsam nach vorn – soweit Du kommst, ohne dass es Dir wehtut. Lass Dich in dieser Position aushängen. Versuche, alle Muskeln – auch die Nackenmuskeln und Armmuskeln – locker zu machen. Atme dabei tief und entspannt ein und aus. Halte die Luft nicht an. Versuche zu spüren, wo verspannte Bereiche sind und atme gedanklich in diesen Bereich hinein. Halte diese Position für 2 Minuten.

Übung 3 bei Rückenschmerzen: Drehung der Wirbelsäule

Stelle Dich wieder mit leicht geöffneten Beinen hin und halte die Arme seitlich ausgestreckt, parallel zum Boden. Drehe Dich nun weit nach links auf und halte diese Position für 1 Minute. Versuche auch den Kopf so weit wie möglich in die jeweilige Richtung zu drehen. Dadurch kräftigst Du die Nackenmuskulatur. Diese Drehbewegung bringt wieder mehr Bewegung in die Wirbelsäule und kräftigt zudem Deine Schulter- und Rückenmuskeln. Vergiss das Atmen in dieser Rückenübung nicht. Führe die Übung anschließend auch zur anderen Seite durch.

Die richtige Haltung bei Rückenschmerzen

Wenn Du unter Rückenschmerzen leidest, solltest Du besonders auf Deine Haltung achten. Sitzt Du viel am Computer? Dann achte hier darauf, aufrecht zu sitzen. Halte den Rücken gerade, ohne die Schultern nach vorn fallen zu lassen oder zu sehr zurückzuziehen. Vermeide eine krumme oder schiefe Haltung. Die Füße sollten vollständig in Kontakt mit dem Boden sein. Ober und -Unterschenkel befinden sich im Idealfall in einem 90-Grad-Winkel zueinander ebenso wie Ober- und Unterarme. Die Unterarme solltest Du bequem auf den Tisch ablegen können.

Richtiges Sitzen bedeutet aber auch, dynamisch zu sitzen. Das heißt, dass Du zwischendurch häufiger die Position variierst und dennoch darauf achtest, die Wirbelsäule stets gleichmäßig zu belasten. Vergiss auch nicht, hin und wieder aufzustehen. Damit bringst Du den Kreislauf wieder in Schwung, steigerst die Konzentration und entlastest den Rücken.

Der Stuhl sollte ergonomisch geformt sein. Das Wichtigste am Stuhl ist, dass Deine Lendenwirbelsäule durch eine entsprechende Verformung gut abgestützt ist. Armlehnen entlasten die Arme und können Verhärtungen im Rücken entgegenwirken.

Entspannungstraining zum Stressabbau bei Rückenschmerzen

Um Dein Stresslevel abzusenken, kannst Du mithilfe einer Entspannungsmethode lernen, wie man effektiv und bewusst entspannt. Wenn Du Dich aktiv entspannst, beruhigst Du nicht nur Dein Nervensystem, sondern lockerst auch Deine angespannten Muskeln. 15 bis 30 Minuten täglich reichen schon aus, um negativen Stress abzubauen und Rückenschmerzen zu bessern. Es gibt eine Vielzahl von effektiven Entspannungsverfahren. Dazu zählen:

  • Progressive Muskelentspannung nach Jacobson
  • Autogenes Training
  • Meditation
  • Yoga
  • Tai Chi
  • Qi Gong

Progressive Muskelentspannung nach Jacobson bei Rückenschmerzen

Der amerikanische Arzt Edmund Jacobson entwickelte die Technik der progressiven Muskelentspannung Anfang des 20. Jahrhunderts, um mit gezielten Übungen die Selbstaufmerksamkeit seiner Patienten für Anspannung im Körper zu verbessern und so Rückenschmerzen zu beheben. Durch den Wechsel von Anspannung und Lockerlassen bestimmter Muskelpartien lernst Du bei der Muskelentspannung mit der Zeit, wie Du bewusst und aktiv entspannen kannst. Positive Nebeneffekte sind, dass Du es mit der Zeit schaffst, auch in angespannten Situationen muskulär entspannt zu bleiben und Stress gelassener zu begegnen.

Autogenes Training bei Rückenschmerzen

Eine weitere effektive Form des Entspannungstrainings ist das Autogene Training. Hier wird hauptsächlich mit den Prinzipien der Selbstsuggestion gearbeitet. Das bedeutet, dass Du mithilfe von Gedanken positive Botschaften („Suggestionen“) an Dich selbst richtest. Diese Botschaften, zum Beispiel „Ich bin ganz ruhig und gelassen“, haben einen nachweislich beruhigenden Effekt sowohl auf den Körper – beispielsweise auf die Atmung und die Herzfunktion – als auch auf Deine Psyche. Dieser allgemeine Entspannungseffekt spielt im Zusammenhang mit Rückenschmerzen eine große Rolle.

Meditation bei Rückenschmerzen

In Studien wurde die positive Wirkung regelmäßig durchgeführter Meditation auf den Verlauf von Rückenschmerzen bestätigt. Durch Meditation – also die bewusste Konzentration auf beispielsweise die Atmung – gelingt es Dir, Deine Selbstwahrnehmung zu verbessern und einen neuen Umgang mit den Rückenschmerzen zu erlernen. Bei Menschen, die an chronischen Schmerzen leiden, ist das Gehirn in permanenter Alarmbereitschaft, also im Stress. Sie können sich nur noch auf das Schmerzgeschehen konzentrieren. Erst wenn das Gehirn mithilfe von Meditation wieder zur Ruhe kommt und lernt, sich auf andere Dinge als auf den Schmerz zu fokussieren, kann der Körper die Entspannung entwickeln, die nötig ist, um seine Selbstheilungskräfte zu aktivieren.

Seelisches Gleichgewicht wiederherstellen – Rückenschmerzen lindern

Psychische Belastungen wie schwierige Lebensphasen, Konflikte in der Partnerschaft, auf Arbeit oder im Familienleben spielen eine große Rolle bei Rückenschmerzen. Und zwar sowohl bei der Entstehung von Rückenschmerzen als auch bei deren Fortbestehen. Daher ist es wichtig, dass Du Dich den Konflikten in Deinem Leben stellst und versuchst, sie zu lösen. Denn nur so kannst Du Dich dann auch wieder emotional entspannen. Erst dann können auch die Muskeln wieder loslassen, wodurch Rückenschmerzen oft zurückgehen. Psychischen Ballast kannst Du entweder selbst bearbeiten oder diesen Prozess in die Hände eines passenden Psychotherapeuten legen.

In der ganzheitlichen Naturmedizin gilt Schmerz als Signal des Körpers, Dir etwas Wichtiges auf seelischer Ebene mitzuteilen. Dein eigener Körper versucht Dich quasi über den Schmerz oder die Erkrankung auf einen inneren Konflikt aufmerksam machen. Dahinter steht die Überzeugung, dass Körper und Psyche eine Einheit bilden und eben nicht zwei nebeneinander existierende Systeme. Überlege einmal, was Dein Schmerz Dir sagen möchte. Was fühlt sich in Deinem Leben nicht richtig an? Was oder wer belastet Dich (permanent)? Versuche, die Ursache für Deine seelische Anspannung herauszufinden, sofern diese nicht offensichtlich ist. Sprich mit Deinem Partner, Chef, der Freundin oder wem auch immer über das, was Dich belastet. Findet gemeinsam eine Lösung für das Problem. Dann bessern sich im besten Fall auch Deine Rückenbeschwerden.

Bewusste Stressreduktion bei Rückenschmerzen – Entschleunige Deinen Alltag

Da Stress Rückenschmerzen und Krankheiten fördert, ist es wichtig, dass Du versuchst, Stress wo es geht, zu reduzieren. Überlege einmal genau, was Dich stresst. Welche Situationen belasten Dich? Wenn Du Dir darüber einmal klar geworden bist, wird es Dir leichter fallen, Stressoren bewusst auszuschalten oder wenigstens zu minimieren. Wenn Du unter Rückenschmerzen leidest, ist dies ein Signal, bewusster mit Dir und Deiner Gesundheit umzugehen. Dazu gehört auch, den weit verbreiteten übertriebenen Perfektionsanspruch herunterzuschrauben, der häufig eine Quelle für Stress, Unglück und Krankheit darstellt.

Auch übersteigerter Aktionismus, Hektik und fortwährende Getriebenheit führen dazu, dass viele Menschen heute nicht mehr zur Ruhe kommen. Dadurch fehlen dem Körper die wichtigen Pausen zur Regeneration, um eben nicht aus dem Gleichgewicht zu kommen, sprich, krank zu werden. Tue stattdessen viel dafür, Deinem Körper Gutes zu tun. Ihm das zu geben, was ihm fehlt. Sorge aktiv für viele schöne Momente, die Dir Freude schenken. Dies können interessante Hobbies sein, aber auch gemütliche Abende im Kreis lieber Menschen.

Prävention von Rückenschmerzen – Was tun für einen gesunden Rücken?

Um Rückenschmerzen vorzubeugen, kannst Du selbst einiges tun. Wenn Du die folgenden Tipps befolgst, haben Rückenschmerzen wenig Chancen:

  • Ernähre Dich gesund: basenüberschüssig, vitaminreich und mineralstoffreich
  • Trinke ausreichend (2 Liter Wasser täglich)
  • Treibe Sport: ideal 2 bis 3 Mal/ Woche 30 Minuten (Kräftigung der Rumpfmuskulatur)
  • Vermeide Fehlhaltungen und falsches Heben
  • Gestalte Deinen Arbeitsplatz rückenfreundlich (Stehtisch, ergonomischer Stuhl)
  • Achte bewusst auf Dich und Dein seelisches Wohlbefinden und handele danach
  • Sei Du selbst und verstelle/ verbiege Dich nicht
  • Stressreduktion, wo es möglich ist (Homeoffice, Entschleunigen des Alltags, weniger Perfektion)
  • aktives Stressmanagement mithilfe von Entspannungsmethoden
  • Versuche, emotionalen Ballast (immer wieder) aufzulösen
  • Denke und fühle überwiegend positiv
  • Sorge für eine rückengerechte Matratze

Rückenschmerzen bei Kindern

Kinder sind von Rückenschmerzen ebenso betroffen wie Erwachsene – vor allem die Mädchen. Denn auch die Kinder von heute bewegen sich weniger als in früheren Zeiten üblich. In einer Studie fanden Forscher heraus, dass je älter Kinder werden, desto weniger bewegen sie sich. Nur in seltenen Fällen verbirgt sich eine Fehlstellung der Wirbelsäule (Skoliose) oder eine ernstzunehmende Erkrankung wie eine Entzündung oder ein Tumor hinter Rückenschmerzen bei Kindern. In den meisten Fällen kann die Ursache für Rückenschmerzen auf fehlende Bewegung und zu langes Sitzen zurückgeführt werden. Die Rücken- und Bauchmuskulatur ist auch bei ihnen nicht ausreichend gekräftigt, wodurch Rückenschmerzen leichtes Spiel haben. Auch psychischer Stress – etwa Schulstress – schlägt sich bei Kindern schnell in Form von Rückenschmerzen nieder.

Was tun, wenn Dein Kind unter Rückenschmerzen leidet?

Wenn es seelische Probleme hat, dann sprich mit Deinem Kind. Finde heraus, welcher Konflikt sich hinter seinen Rückenschmerzen verbirgt. Steckt Bewegungsmangel dahinter, animiere Dein Kind, Sport in einem Sportverein zu treiben. Fußball, Handball, Schwimmen oder Leichtathletik sind tolle Sportarten, bei denen Kinder ihren natürlichen Bewegungsdrang ausleben können. Experten empfehlen, dass Kinder sich im Idealfall 1 Stunde am Tag körperlich bewegen sollen. Das klingt nicht viel. Aber in Zeiten von Handy, Fernsehen und Co. schafft das tatsächlich nur eine Minderheit der Kids.

Vielleicht kann Dein Kind mit dem Rad zur Schule oder zum Hobby fahren statt mit dem Mama-Taxi? Wenn Kinder sich verabreden, können Jungs zum Fußballspielen ermuntert werden. Mädchen tanzen gern nach Musik. Solche Dinge kann man als Mutter relativ leicht steuern. Kinder lernen über Vorbilder. Versuche also, Dich selbst auch mehr zu bewegen und Zeit an der frischen Luft zu verbringen. Dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass auch Dein Kind Freude daran hat. Vielleicht gehst Du zusammen mit Deinem Kind laufen. Beschränke das Daddeln am Computer oder das Fernsehen bei einem Grundschulkind auf täglich 1 Stunde. Bei einem kleineren Kind sollte diese Zeit laut Pädagogen nicht mehr als 30 Minuten betragen. Versuche auch hier, Vorbild zu sein und nicht selbst zu viel im Internet zu surfen.

Schaue auch, ob der Schulranzen Deines Kindes zu schwer ist. Das Gewicht sollte nicht mehr als 10% des Körpergewichts des Kindes betragen. Viele Kinder schleppen auch unnötig Arbeitsmaterialien hin und her. Schaue, wie ihr hier für Entlastung des Kinderrückens sorgen könnt, beispielsweise, indem Materialen, die an einem Tag nicht gebraucht werden, in der Schule bleiben. Bei schweren Büchern, achte darauf, dass diese im Ranzen möglichst nah am Rücken des Kindes verstaut werden. Ein Bauchgurt hilft dabei, das Gewicht des Ranzens gleichmäßiger zu verteilen.

Halten die Rückenschmerzen bei Deinem Kind längere Zeit an, sind stark ausgeprägt oder gehen trotz mehr Bewegung nicht weg, solltest Du einen Kinderorthopäden aufsuchen und die Ursache abklären lassen.

Häufig gestellte Fragen

Wie liegen bei Rückenschmerzen?

Wenn Du unter Rückenschmerzen leidest, solltest Du am besten auf dem Rücken schlafen. Denn in dieser Position werden die durch das viele Sitzen oft verkürzten Bauchmuskeln gedehnt und wieder verlängert.

Kann eine Darmkur gegen Rückenschmerzen helfen?

Wenn die Rückenschmerzen von einer Darmerkrankung herrühren, kann ein Darmaufbau die Beschwerden lindern. Bei einem Reizdarm oder einer entzündlichen Darmerkrankung ist eine Darmreinigung mit entschlackenden und entgiftenden, naturheilkundlichen Präparaten wie Flohsamen und Bentonit (Vulkanerde) in jedem Fall sinnvoll. Auch eine anschließende Behandlung des Darms mit präbiotischen und probiotischen Mitteln ist empfehlenswert und kann zum Abklingen der Rückenschmerzen beitragen.

Wie lange kann man wegen Rückenschmerzen krankgeschrieben werden?

Rückenschmerzen ziehen in vielen Fällen eine längere Krankschreibung nach sich als andere Krankheitsbilder. Im Schnitt sind Betroffene aufgrund der Rückenschmerzen 5 Tage länger krankgeschrieben. Bei ernsteren Rückenbeschwerden fallen Arbeitnehmer noch länger aus – nicht selten mehrere Wochen oder Monate.

Soll ich mich bei Rückenschmerzen schonen?

Lange Zeit galt Schonung als das Mittel bei Rückenschmerzen. Mittlerweile weiß man, dass Schonung nicht gegen Rückenschmerzen hilft, sondern die Beschwerden verschlimmert. Denn wer sich nicht bewegt, kann nichts für den Aufbau einer schwachen Muskulatur tun. Und starke Muskeln sind nun mal das beste Mittel gegen Rückenschmerzen. Außerdem wird durch Bewegung im Unterschied zur Bewegungslosigkeit Dein Stoffwechsel angeregt. Zellen können dadurch rascher erneuert, repariert und besser mit Nährstoffen versorgt werden. Das Gewebe wird besser durchblutet. All das trägt dazu bei, dass Rückenschmerzen sich bessern können.

Wer ist besonders von Rückenschmerzen betroffen?

Je älter der Mensch, desto häufiger wird er laut einer Studie von chronischen Rückenschmerzen geplagt. Die mechanische Abnutzung über die Jahre spielt hier eine wichtige Rolle. Frauen sind ebenfalls eine Risikogruppe – vor allem in der Schwangerschaft. Frauen von 18 bis 29 Jahren sollen etwa doppelt so häufig unter Rückenschmerzen leiden wie die Männer gleichen Alters. Auch Mädchen in der Pubertät haben verstärkt mit Rückenschmerzen zu tun.

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