Ist die Snooze-Taste die wichtigste Funktion an Deinem Wecker? Kommst Du morgens einfach nicht aus dem Bett, weil Du am liebsten einfach immer weiterschlafen möchtest? Dann könntest Du möglicherweise ein Hypersomniker sein. An ein Aufstehen ist bei Menschen mit Hypersomnie (Schlafsucht) nur schwer zu denken. Das ausgeprägte Schlafbedürfnis geht manchmal so weit, dass sie tagsüber ungewollt während ganz normaler Alltagssituationen einschlafen.
Die Tagesschläfrigkeit ist das Leitsymptom des seltenen Krankheitsbildes. Betroffene können stark darunter leiden, weil dauerhaft nicht nur die Leistungsfähigkeit beeinträchtigt sein kann, sondern auch die gesamte Lebensqualität. Was genau ist eine Hypersomnie? Welche Ursachen stecken hinter der Schlafsucht und was kannst Du dagegen tun? Das beantworten wir Dir hier.
Was genau ist eine Hypersomnie?
Eine Hypersomnie ist dadurch gekennzeichnet, dass Betroffene in der Regel viel länger schlafen als andere Menschen. Häufig schlafen sie über zehn Stunden in der Nacht und am nächsten Tag fühlen sie sich trotzdem schläfrig. Die Hypersomnie beschreibt also einen Zustand, bei dem Patienten tagsüber trotz langer Schlafphasen unter einer übermäßigen Schläfrigkeit leiden.
Ein anderer Name für Hypersomnie ist daher auch exzessive Tagesschläfrigkeit (engl.: „excessive daytime sleepiness“, EDS). Unter EDS verstehen Schlafmediziner einen erhöhten Schlafdruck am Tag, der sich in einem unwiderstehlichen Schlafbedürfnis und einer ausgeprägten Einschlafneigung zeigt. Im Zuge dessen können Betroffene von nicht abwendbaren Schlafattacken in unpassenden Momenten überrascht werden, teilweise in Form eines Sekundenschlafs. Das wiederum kann eine sehr irritierende Wirkung auf Mitmenschen in naher Umgebung ausüben, z. B. wenn sie mitten in einem Gespräch einnicken.
Falls die Möglichkeit zu schlafen besteht, nutzen Menschen mit Hypersomnie diese in der Regel auch aus und schlafen oft sofort ein. Die Schlafqualität ist nicht beeinträchtig, der Schlaf an sich also erholsam. Durch die Krankheit wirken Hypersomniker nach dem Aufwachen allerdings orientierungslos, weil sie etwas Zeit benötigen, um richtig wach zu werden. Dieser Zustand wird auch als Schlaftrunkenheit bezeichnet. Auch die gefühlte Müdigkeit setzt trotz Erholung wenig später schon wieder ein.
Schweregrade der Schlafsucht
Im Bereich der Schlafmedizin wird die Hypersomnie in drei Schweregrade eingeteilt. Es gibt eine leichte, mittelschwere und schwere Schlafsucht:
- Leichte Hypersomnie: Patienten leiden noch nicht unter den Symptomen der Schlafsucht und nehmen die Schlafstörung auch noch nicht voll wahr. Die Tagesschläfrigkeit tritt zudem nicht an jedem Tag auf.
- Mittelschwere Hypersomnie: Bei diesem Schweregrad leiden Betroffene täglich unter der Tagesmüdigkeit. Die Schlafstörung wird bei der mittleren Ausprägung wahrgenommen.
- Schwere Hypersomnie: Bei der schweren Form tritt eine ausgeprägte Tagesschläfrigkeit mehrmals am Tag auf und erhöht den Leidensdruck von Betroffenen. In der Folge kann der Schlaf-Wach-Rhythmus durcheinandergeraten und Folgeerkrankungen, z. B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, hervorrufen. Eine schwere Hypersomnie wird immer deutlich wahrgenommen.
Schlafsucht: Häufigkeit
Unter der übermäßigen Tagesschläfrigkeit einer Hypersomnie leiden in Deutschland etwa ein Prozent der Bevölkerung. Es handelt sich dabei also eher um eine seltene Erkrankung. Die American Sleep Association gibt an, dass Männer im Vergleich zu Frauen häufiger von einer Hypersomnie betroffen sind. Am häufigsten tritt die Schlafsucht bei Männern im mittleren Alter auf.
Hypersomnie: Klassifikation nach ICD-10
Generell können Schlafstörungen ganz allgemein in drei große Kategorien eingeordnet werden:
- Insomnien („zu wenig Schlaf“)
- Hypersomnien („zu viel Schlaf“)
- Dyssomien (alle anderen Schlafstörungen, z. B. Schlafwandeln)
Laut des internationalen Klassifikationssystems “International Classification of Disorders” der WHO werden Hypersomnien in nicht-organische und organische Schlafstörungen gegliedert und tauchen in folgenden Kategorien auf:
- F51: Nicht-organische Schlafstörungen (Psychische und Verhaltensstörungen)
- G47: Organische Schlafstörungen (Krankheiten des Nervensystems)
- F51.1: Nicht-organische Hypersomnie
- F51.2: Nicht-organische Störungen des Schlaf-Wach-Rhythmus, die zu Schlaflosigkeit und Hypersomnie führen.
- G47.1: Krankhaft gesteigertes Schlafbedürfnis (Hypersomnie)
- G47.4: Narkolepsie und Kataplexie
- G47.8: Sonstige Schlafstörungen, Kleine-Levin-Syndrom.
Hypersomnie: Ursachen
Die Ursachen für die Schlafsucht sind bisher nicht eindeutig bekannt. Schlafmediziner unterscheiden bezüglich der möglichen Ursachen zwischen zwei Formen der Hypersomnie: Es gibt die primäre oder auch idiopathische Hypersomnie und die sekundäre Hypersomnie.
Primäre, idiopathische Hypersomnie:
Die primäre Form wird auch als nichtorganische Hypersomnie bezeichnet. Das bedeutet, dass keine anderen medizinischen Gründe vorliegen und die Ursachen unbekannt bleiben. Das einzige Symptom ist die exzessive Tagesschläfrigkeit. Schlafmediziner nehmen an, dass emotionale Ursachen oder genetische Faktoren bei der Entstehung der Hypersomnie eine Rolle spielen könnten.
Sekundäre Hypersomnie:
Die sekundäre Hypersomnie oder auch organische Hypersomnie ist auf andere Erkrankungen zurückzuführen. Ursachen könnten z. B. eine Schlafapnoe, Narkolepsie, Parkinson-Krankheit, Nierenschwäche, das chronische Fatigue-Syndrom (CFS) oder psychische Erkrankungen sein. Die sekundäre Hypersomnie kann auch die Folge von Hirnentzündungen, Gehirntumoren, Vergiftungen oder schweren psychischen Störungen sein.
Eine Hypersomnie tritt meistens im Rahmen anderer Erkrankungen auf. Die häufigste Ursache ist laut verschiedener Untersuchungen im Schlaflabor eine Schlafapnoe, die zu den schlafbezogenen Atmungsstörungen gehört. Bei Betroffenen setzt während des Schlafens häufig die Atmung aus, ohne dass sie es bemerken. Die Atemaussetzer können mehrmals pro Stunde auftreten und sekunden- bis minutenlang andauern. Fehlt Sauerstoff, führt der Körper in der Nacht mehrere kurze Weckreaktionen durch, an die sich Betroffene am nächsten Morgen aber meist nicht erinnern können. Die Schlafqualität sinkt und am Morgen fühlt man sich unausgeschlafen.
Mögliche Ursachen und Auslöser
Menschen mit folgenden Erkrankungen oder auslösenden Faktoren sind besonders gefährdet, eine sekundäre Hypersomnie zu entwickeln:
- Schlafbezogene Atmungsstörungen: Schlafapnoe
- Schlafbezogene Bewegungsstörungen: Restless-Legs-Syndrom, periodische Beinbewegungen im Schlaf
- Psychische Störungen wie Depressionen, Schizophrenie, Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)
- Neurologische Erkrankungen: Morbus Parkinson, Multiple Sklerose, Narkolepsie, Epilepsie
- Chronisches Fatigue-Syndrom (CFS)
- Hormonelle Störungen: Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose)
- Tumoren (Krebs)
- Adipositas (Fettleibigkeit)
- Süchtig machende Stoffe: Drogen, Alkohol
- Medikamente: Beruhigungs- und Schlafmittel, Antihistaminika, Antidepressiva
Hypersomnie: Symptome
Das Leitsymptom einer Hypersomnie ist die exzessive Tagesschläfrigkeit, die mit einem gesteigerten Schlafbedürfnis einhergeht. Im Gegensatz zu Müdigkeit aufgrund von Schlafmangel oder Schlafunterbrechung in der Nacht können Personen mit Hypersomnie dem Schlafdrang am Tag oft nicht lange standhalten und schlafen unvermittelt mehrmals ein. Trotz dieser Nickerchen lindert sich ihre Schläfrigkeit jedoch nicht. Hypersomniker haben meist auch Schwierigkeiten, aus langen Schlafphasen aufzuwachen und können sich desorientiert fühlen.
Die meisten Patienten fühlen sich tagsüber energielos, matt, erschöpft oder auch unruhig. Die Müdigkeit wirkt sich auch auf die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit aus und manchmal fällt ihnen das Denken unheimlich schwer oder es treten Gedächtnisprobleme auf.
Charakteristisch für eine Hypersomnie ist zudem, dass die Tagesschläfrigkeit am Tag nicht nur ab und zu auftritt, sondern regelmäßig bis dauerhaft. Gefährlich wird es, wenn die übermäßige Tagesschläfrigkeit unsere Reaktionsfähigkeit herabsetzt. Dadurch besteht ein erhöhtes Risiko für Unfälle bei der Arbeit, im Haushalt oder im Straßenverkehr.
Je nachdem, welche Ursache oder Schlafstörung sich hinter der Hypersomnie verbirgt, kann der Schlaf als erholsam oder nicht erholsam empfunden werden. Der Nachtschlaf von Hypersomnikern ist in den meisten Fällen sehr tief und hält auch lange an. Das Aufstehen fällt ihnen äußerst schwer.
Symptome einer Hypersomnie im Überblick:
- Tagesschläfrigkeit, Müdigkeit
- Wenig Energie, Erschöpfung
- Unruhe
- Reizbarkeit
- Angst
- Appetitverlust
- Langsames Denken oder Sprechen
- Schwierigkeiten beim Erinnern
Hypersomnie versus Narkolepsie
Narkolepsie Typ 1 und die idiopathische Hypersomnie (IH) sind zwei Erkrankungen, die mit übermäßiger Schläfrigkeit einhergehen. Die Symptome einer Hypersomnie ähneln auf dem ersten Blick den Krankheitszeichen einer Narkolepsie. Der Unterschied besteht aber darin, dass bei Narkolepsie-Patienten außerdem Symptome wie eine Kataplexie (kurzzeitiger Verlust der Muskelkraft, was dazu führen kann, dass man zusammensackt), hypnagoge Halluzinationen (Sinnestäuschungen beim Aufwachen bzw. Einschlafen) und eine Schlaflähmung auftreten können.
Darüber hinaus fühlen sich Menschen mit Narkolepsie nach einem kurzen Schlaf typischerweise frisch und munter, was bei den Formen der Hypersomnie nicht der Fall ist.
Hypersomnie: Gesundheitliche Folgen
Die Störung Hypersomnie selbst ist nicht lebensgefährlich und auch die Lebenserwartung ist nicht herabgesetzt. Eine Hypersomnie kann aber schwerwiegende Folgen für die Gesundheit haben, wenn Betroffene z. B. beim Autofahren plötzlich einschlafen und einen Unfall bauen oder beim Arbeiten an gefährlichen Geräten hantieren und plötzlich wegnicken.
Ein großes Problem der Schlafstörung ist das Chaos, dass die Störung im Alltag anrichten kann. In vielen Fällen können Betroffene nicht mehr vernünftig ihrer Arbeit oder gewöhnlichen Tätigkeiten nachgehen. Alles wird aufgrund der permanenten Müdigkeit als zu anstrengend empfunden. Dadurch kann die Lebensqualität erheblich beeinträchtigt werden. Auch die Familie und Freunde leiden darunter, weil sich Betroffene meist immer weiter zurückziehen.
Früher oder später kann sich eine Hypersomnie negativ auf die psychische Gesundheit auswirken. Depressionen können sowohl eine Ursache für eine Hypersomnie sein, als auch die Folge.
Hypersomnie: Wann solltest Du eine Arztpraxis aufsuchen?
Es gibt immer wieder mal Phasen im Leben, die mit körperlichen und emotionalen Ereignissen und im Zuge dessen mit einem höheren Schlafbedürfnis einhergehen. Das ist in der Regel ein normaler physiologischer Vorgang und nicht weiter bedenklich. Wann aber solltest Du besser einen Arzt aufsuchen?
Sollte sich plötzlich Dein Schlafbedarf verändern, ohne dass Du dafür einen konkreten Grund benennen kannst, solltest Du die übermäßige Tagesschläfrigkeit abklären lassen. Auch wenn Du tagsüber aufgrund der Müdigkeit nicht mehr richtig funktionierst und Deine normalen Aufgaben im Alltag und Beruf nicht mehr vernünftig ausführen kannst, solltest Du aufmerksam werden.
Zeigen sich außerdem Zeichen einer bedrückten Stimmung, einer Leistungs- und Konzentrationsschwäche oder Gedächtnisprobleme oder kommt es am Tage immer mal wieder zu plötzlichen Schlafattacken, solltest Du Dir Hilfe suchen und etwas gegen die Schlafstörung unternehmen.
Hypersomnie: Diagnose
Wenn die Dauer des Schlafs, die Qualität und der Schlaf-Wach-Rhythmus dauerhaft gestört sind, begeben sich Schlafmediziner auf die Suche nach den Ursachen und Auslösern. Um eine Hypersomnie zu diagnostizieren, werden Ärzte Deine Symptome und Deine Krankengeschichte in einer Anamnese unter die Lupe nehmen. Im Anschluss an das Gespräch folgt dann eine körperliche Untersuchung sowie Tests, um Deine Wachsamkeit zu testen.
Ärzte verwenden mehrere Tests, um Hypersomnie zu diagnostizieren, darunter:
- Schlaftagebuch: Du dokumentierst Deine Schlaf- und Wachzeiten und schlafbezogene Verhaltensweisen während der Nacht und am Tag in ein Notizbuch, um Schlafmuster zu verfolgen.
- Epworth Schläfrigkeitsskala (Epworth Sleepiness Scale, ESS): Bei diesem Test bewertest Du Deine Tagesschläfrigkeit in verschiedensten Situationen, um den Schweregrad der Schlafstörung zu bestimmen. Dafür kreuzt Du in einem kurzen Fragebogen auf Dich zutreffende Aussagen an.
- Mehrfacher Schlaf-Latenz-Test („Multiple Sleep Latency Test“, MSLT): Bei diesem Test bitten Dich Ärzte in einem Schlaflabor, tagsüber und zu verschiedenen Zeiten so schnell wie möglich einzuschlafen. Mithilfe von Sensoren messen sie, ob und wie schnell Du einschläfst. Die Zeit, die Du benötigst, um vom Wach- in den Schlafzustand zu gelangen, nennt man Schlaflatenz. Je größer die Tagesmüdigkeit, desto kürzer sollte die Schlaflatenz sein.
- Polysomnographie (PSG) im Schlaflabor: Du übernachtest in einem Schlaflabor eines schlafmedizinischen Zentrums. Verschiedene Maschinen überwachen in der Nacht Deine Gehirnaktivität (EEG), Augenbewegungen, Herzfrequenz (EKG) sowie den Sauerstoffgehalt im Blut und Deine Atemfunktion. Die Polysomnographie kommt zum Einsatz, um Deinen Schlaf zu analysieren und Schlafstörungen zu diagnostizieren.
Für eine sichere Diagnose wird ein Aufenthalt in einem Schlaflabor empfohlen. Dort wird Dein Nachtschlaf überwacht und verschiedene aufwendige Untersuchungen (Polysomnographie) durchgeführt. Besteht der Verdacht auf eine organische Erkrankung, können weitere Tests zur Abklärung in verschiedenen Facharztpraxen wie z. B. der Neurologie, inneren Medizin (Internist) oder in einer psychotherapeutischen Praxis notwendig werden.
Hypersomnie: Therapie
Welche Behandlungsmöglichkeiten aber gibt es bei einer diagnostizierten Hypersomnie? Die Therapie hängt in erster Linie von der Ursache ab. Die häufigste Ursache für eine Hypersomnie ist das Schlafapnoe-Syndrom, das meistens durch Übergewicht oder verengte Atemwege hervorgerufen wird. In dem Fall wäre zur Behandlung eine Gewichtsreduktion angezeigt oder das Tragen einer speziellen Atemmaske, um Atemaussetzer in der Nacht zu verhindern.
Bei der idiopathischen Hypersomnie kann sowohl eine medikamentöse als auch eine nicht-medikamentöse Behandlung zum Einsatz kommen. Dazu gehören Veränderungen des Lebensstils, ein regelmäßiger Schlafplan, eine Verbesserung der Schlafhygiene und das Vermeiden bestimmter Verhaltensweisen oder Aktivitäten vor dem Zubettgehen. Die Maßnahmen können die Beschwerden verbessern und sind wichtige Bausteine der Behandlung.
Medikamentöse Behandlung
Viele Medikamente, die bei einer Narkolepsie verordnet werden, können auch bei einer Hypersomnie eingesetzt werden. Die medikamentöse Behandlung richtet sich meist auf die Symptome der Hypersomnie. Das bedeutet, es werden Medikamente mit einer wach machenden Wirkung verordnet.
Dazu gehören sogenannte NREM-supprimierende Medikamente. Dabei handelt es sich um Stimulanzien wie z. B. Amphetamine, Methylphenidat und Modafinil. Diese Medikamente sollen dabei helfen, sich bei Tagesschläfrigkeit mit Schlafdrang wieder wacher zu fühlen. Andere Medikamente zur Behandlung von Hypersomnie sind Clonidin, das Parkinson-Medikament Levodopa, Bromocriptin, Antidepressiva und Monoaminoxidase-Hemmer (MAO-Hemmer).
Eine medikamentöse Behandlung sollte nur bei schweren Hypersomnien zum Einsatz kommen, da Medikamente wie Amphetamine Dich zwar wachhalten, aber ein teilweise hohes Suchtpotenzial aufweisen. Daher sollte die Einnahme solcher Arzneien nur unter strenger ärztlicher Aufsicht erfolgen.
Nicht-medikamentöse Behandlung
Es gibt die Möglichkeit, das Risiko für die Entstehung einer Hypersomnie zu verringern, indem Du z. B. für eine schlaffördernde Schlafumgebung und Schlafhygiene sorgst und Deine Lebensweise möglicherweise an den Stellen veränderst, die die Schlafqualität beeinträchtigen.
Schwieriger wird es für Schichtarbeiter, die arbeitsbedingt permanent in Früh- und Nachtschichten arbeiten müssen und dadurch mit der Zeit Schlaf-Wach-Rhythmusstörungen entwickeln können. Nicht immer sind eine Veränderung der Arbeitszeiten oder ein Jobwechsel möglich.
Folgende Maßnahmen können nicht nur zur Prophylaxe, sondern auch bei einer bestehenden Hypersomnie angewendet werden und die Symptome möglicherweise etwas lindern:
- Regelmäßige Zeiten zum Schlafen und Aufwachen einhalten.
- Schlafumgebung optimieren: für eine Zimmertemperatur von 18° Celsius, Ruhe und Dunkelheit im Raum sorgen.
- Ausreichend schlafen, um Müdigkeit am Tag zu reduzieren.
- Alkohol und koffeinhaltige Getränke vor dem Schlafengehen vermeiden.
- Keine schweren Mahlzeiten vor dem Schlafengehen verspeisen.
- Auf müde machende Substanzen tagsüber verzichten, wie z. B. auf Beruhigungsmittel, Schmerzmittel wie Opiate oder Angstlöser.
Weitere Informationen zu Verbesserung der Schlafhygiene erhältst Du im Artikel: „Schlafhygiene: Die besten Tipps für einen gesunden Schlaf“.