Unter akuten und chronischen Schulterschmerzen leidet fast jeder zehnte Mensch in Deutschland. Entzündungen im Schultergelenk, Verschleißerscheinungen (Arthrose), Verspannungen in den Muskeln oder Verletzungen und viele weitere Ursachen können die Schmerzen in der Schulter bis hin zur Frozen Shoulder (Schultersteife) hervorrufen.
Was kannst Du gegen die Schmerzen und Verspannungen in der Schulter tun?
Bei akuten Schulterschmerzen wird zur Schmerzlinderung in den meisten Fällen erst einmal ein rezeptfreies Schmerzmittel wie Diclofenac oder Ibuprofen aus der Apotheke eingenommen. Hast Du die akuten Schmerzen in den Griff bekommen, kommen weitere therapeutische Maßnahmen und gezielte Übungen für die Schulter zum Einsatz, um die Schmerzen und Entzündung im Schultergelenk zu behandeln und die Beweglichkeit wiederherzustellen.
Es gibt alternativ aber auch viele Hausmittel und Tipps für den Alltag, die gegen Schmerzen und Entzündungen in unserem beweglichsten Kugelgelenk helfen. Dazu gehören zum Beispiel Behandlungen mit Kälte oder Wärme, Cremes, Pasten, Tinkturen und Massage-Öle mit Wirkstoffen aus der Natur, die richtige Schlafposition und Körperhaltung.
Bei leichteren Schulterschmerzen kannst Du erst einmal versuchen, mit natürlichen Hausmitteln die Entzündungen und Schmerzen in der Schulter zu lindern. Ein warmes Bad mit Bittersalz oder Salben mit den Wirkstoffen aus der Heilpflanze Arnika stellen gute Alternativen zu chemischen Arzneien dar und belasten den Körper nicht so sehr.
Wir zeigen Dir im Folgenden die bunte Vielfalt an Hausmitteln und die besten Tipps für den Alltag gegen Schulterschmerzen.
Ausführliche Informationen zu der Anatomie der Schulter, den Ursachen und typischen Symptomen von Schulterschmerzen findest Du hier.
Die häufigsten Ursachen von Schulterschmerzen im Überblick
Die Basis einer jeden Therapie von Schulterschmerzen richtet sich immer nach der Ursache für die Entzündung und Schmerzen. Die möglichen Ursachen für Schulterschmerzen sind zahlreich - wie der kleine Überblick zeigt:
- Muskelverspannungen im Schulter-Nacken-Bereich (Fehlhaltung, Fehlbelastung, Überlastung, einseitige Belastung)
- Verletzungen durch Unfälle und Verletzungen (Traumata)
- Verschleißerscheinungen bei älteren Menschen
- Arthrose im Schultergelenk (Omarthrose)
- Schulterluxation (ausgekugelte Schulter)
- Frakturen durch Sturz oder Unfall, zum Beispiel ein Schlüsselbeinbruch
- Impingement-Syndrom (Engpass-Syndrom, Einengung des Schultergelenks)
- Entzündung der Schleimbeutel (Bursitis)
- Riss der Rotatorenmanschette
- Frozen Shoulder (Schultersteife)
- Kalkschulter (Tendinosis calcarea)
- Rheumatische Erkrankungen (Rheumatoide Arthritis, Fibromylagie)
- Erkrankungen der Wirbelsäule (HWS-Syndrom, Bandscheibenvorfälle)
- Erkrankungen mit Schulterschmerzen als Begleitsymptome, wie zum Beispiel Gallenkolik, Herzinfarkt, Lungenembolie, Tumoren
Operative Therapien und Ruhigstellung der Schulter nur in seltenen Fällen nötig
Die Schulter sollte zwar bei akuten Schmerzen geschont werden, dennoch ist es wichtig, sie in Bewegung zu halten. Eine Ruhigstellung der Schulter wird nur bei Brüchen (Frakturen) angeordnet, ansonsten richtet sich der Fokus auf die Wiederherstellung der Beweglichkeit der Schulter mit Übungen zum Dehnen, Mobilisieren und zur Kräftigung.
In nur seltenen Fällen wird ein operativer Eingriff nötig, wenn andere Maßnahmen nicht zum erwünschten Erfolg geführt haben. Zu den häufigeren Operationen der Schultern gehören zum Beispiel das so genannte Impingement-Syndrom (Schulterenge) oder ein Sehnenriss der Rotatorenmanschette.
Mit natürlichen Hausmitteln den Heilungsprozess fördern und Schmerzen lindern
Das Augenmerk der Behandlung von akuten und chronischen Schulterschmerzen richtet sich auf folgende Schritte: Schmerzen lindern, Entzündungen hemmen und die Beweglichkeit wiederherstellen.
Zur Unterstützung der konservativen Therapie, bestehend aus medikamentösen und nicht-medikamentösen Behandlungsbausteinen ohne operativen Eingriff, kannst Du außerdem mit verschiedenen Hausmitteln den Heilungsprozess unterstützen und die Schulterschmerzen lindern.
Wann solltest Du besser einen Arzt aufsuchen?
Bevor Du mit der (Selbst-) Behandlung der Schulterschmerzen beginnst und Hausmittel einsetzen möchtest, kläre folgende Beschwerden und mögliche Ursachen bei einem Arzt (Hausarzt oder Orthopäde) im Vorfeld ab:
- Sturz auf die rechte oder linke Schulter, Verletzungen und akute Unfälle
- Schultergelenk fühlt sich instabil an
- Schultergelenk ist gerötet und geschwollen
- Starke, stechende Schulterschmerzen
- Schmerzen halten länger als zwei Wochen an (Gefahr chronische Schulterschmerzen)
- Beweglichkeit der Schulter ist deutlich eingeschränkt
- Schmerzen strahlen in Arme und Hände aus
- Schwäche im Arm, der sich dadurch nicht mehr richtig bewegen lässt
- Gefühlsstörungen, Taubheit, Lähmung und Kribbeln in den Armen
- Schmerzen klingen nicht ab oder kehren immer wieder zurück
- Schulter ist versteift (Frozen Shoulder)
Achtung Notfall: 112 rufen!
- Plötzlich auftretende heftige Schmerzen hinter dem Brustbein, die in die linke Schulter ausstrahlen, Engegefühl in der Brust, Atemnot, Todesangst, Schwindel und/oder Übelkeit. Verdacht auf Herzinfarkt!
- Plötzliche Brustschmerzen mit Ausstrahlung in die Schulter, Atemnot, beschleunigtes Atmen, Herzrasen, Schweißausbruch, (Blut-) Husten, Schwindel. Verdacht auf Lungenembolie!
Überblick: Die wichtigsten Medikamente bei akuten Schulterschmerzen
Im akuten Stadium kommen in der Regel zunächst schmerzlindernde und entzündungshemmende Medikamenten, die so genannten Analgetika zum Einsatz. Dazu gehören Paracetamol, Acetylsalicylsäure (ASS) und nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) mit Wirkstoffen wie Ibuprofen oder Diclofenac, die Du rezeptfrei in Apotheken erhältst.
Manchmal verordnet der Arzt auch stärkere Schmerzmittel oder eine Therapie mit entzündungshemmenden Kortison, die in Form von Spritzen oder Tabletten Anwendung findet.
Achtung: Die Einnahme von Schmerzmitteln sollte aber nicht über einen längeren Zeitraum oder nur in Absprache mit dem Arzt erfolgen, weil Schmerzmittel heftige Nebenwirkungen hervorrufen können. Alternativ kannst Du lieber schonendere Salben und Gele mit den Wirkstoffen mehrmals täglich auf die Schulter auftragen.
Überblick: Nicht-medikamentöse Therapie bei Schulterschmerzen
Folgende Maßnahmen können neben der medikamentösen Behandlung bei akuten und chronischen Schulterschmerzen zum Einsatz kommen:
- Physiotherapie (Krankengymnastik, Bewegungstherapie, manuelle Therapie)
- Kälte bei akuten Schulterschmerzen und Entzündungen
- Wärme bei chronischen Schulterschmerzen und Muskelverspannungen
- Übungen zur Mobilisation, Dehnung und Kräftigung der Schulter und des Schultergelenks
- Entspannungsverfahren (Progressive Muskelentspannung, Autogenes Training, Yoga)
- Massagen, Akupunktur, Osteopathie
Die besten Hausmittel und besten Tipps für den Alltag gegen Schulterschmerzen
Die positive Wirksamkeit von Hausmitteln bei Schulterschmerzen ist in den meisten Fällen durch keine wissenschaftliche, klinische Studien belegt. Hausmittel zeichnen sich in erster Linie durch langjährige Erfahrungen aus, die über viele Generationen weitergegeben wurden.
Es lohnt sich bei akuten und chronischen Schulterschmerzen aber in jedem Fall, das eine oder andere Hausmittel zur Unterstützung der Behandlung einzusetzen.
Achte während der Behandlung und bei der Anwendung einfach darauf, was sich für Dich gut anfühlt und was nicht.
Sanfte Übungen für Nacken, Schulter und Rücken zur Kräftigung, Dehnung und Mobilisierung sollten übrigens immer Bestandteil der Therapie sein. Spezielle Übungen sorgen dafür, dass die Beweglichkeit in den Schultern wieder hergestellt wird und beugen zudem Schulterschmerzen vor.
Die effektivsten Übungen für zu Hause zur Mobilisation, Kräftigung und Dehnung Deiner Schulter und weitere Therapiemöglichkeiten bei Schulterschmerzen findest Du hier.
Kälteanwendungen bei akuten Schulterschmerzen und entzündlichen Prozessen
Kälte als Hausmittel und physikalische Therapie wird besonders bei akuten Schulterschmerzen und Entzündungen in Schulter und Schultergelenk von Patienten als wohltuend empfunden. Kälte verhindert Blutergüsse nach Verletzungen und lindert Schmerzen.
In Apotheken sind kühlende Salben, Cremes und Gele erhältlich, die Du mehrmals täglich auf die Schulter einreiben kannst. Auch ein Eispack, Eiswürfel und Umschläge (Kühlkompressen) mit kaltem Wasser lindern die Schmerzen.
Achtung: Das Eispack oder die Eiswürfel nie direkt auf die Haut legen, sondern immer mit einem Tuch umwickeln, weil sonst Erfrierungen entstehen könnten.
Wärme bei chronischen Schulterschmerzen und muskulären Verspannungen
Anwendungen mit Wärme kommen hingegen eher bei chronischen Schulterschmerzen und Muskelverspannungen im Schulter-Nacken-Bereich zum Einsatz. Wärmende Cremes, Salben und Öle wirken entspannend auf die Muskeln und schmerzlindernd.
Du kannst auch mit Wärmekissen (zum Beispiel Kirschkernkissen), Wärmflaschen, Rotlichtlampen (Infrarotlampen), warmen Umschlägen und Fangopackungen den Schulterbereich wärmen und Verspannungen lösen.
Bei chronischen Schulterschmerzen und Muskelverspannungen wirken außerdem Wärmequellen wie regelmäßige Vollbäder, Dampfbäder oder Saunagänge wohltuend und entspannend auf Körper, Geist und Seele.
Tipps für Wärme-Anwendungen im Überblick
- Wärme-Pflaster, spezielle Cremes und Salben, Fangopackungen
- Wärmflaschen, Heizkissen, Kirschkernkissen
- Warme Bäder oder Duschen
- Sauna und Dampfbäder
- Bestrahlung mit Rotlicht
Achtung: Bei einer Behandlung mit der Rotlichtlampe solltest Du auf einen ausreichenden Abstand zur Lampe achten und die Wärme nicht zu lange einwirken lassen. Bei Rotlichtlampen besteht die Gefahr, dass sonnenbrandähnliche Beschwerden auf der Haut entstehen.
Anwendungs-Tipp (Bittersalz!): Bei einem warmen Vollbad unterstützt die Zugabe von Bittersalz die entspannende, durchblutungsfördernde, schmerzlindernde Wirkung auf die Schultermuskulatur.
Bittersalz ist reich an Magnesium, das über die Haut aufgenommen wird und verspannte Muskeln löst. Für das Vollbad gibst Du 2 Tassen Bittersalz zum Badewasser hinzu, entspannst für maximal 25 Minuten und wiederholst das Prozedere dreimal pro Woche.
Matratzen, Kissen und Co.: Wichtig für eine gesunde Schlafhygiene und die richtige Schlafposition
Eine große Bedeutung für ein beschwerdefreies Schultergelenk und generell für einen gesunden Rücken spielt auch die Art und Weise, wie wir uns betten und schlafen. Eine hochwertige Matratze ist die wichtigste Grundlage, aber auch spezielle Kissen sorgen dafür, dass die Rücken-, Nacken- und Schultermuskulatur während der Nacht nicht verspannt.
Du solltest bei Schulterschmerzen kleine, feste Kissen oder spezielle Nackenkissen bevorzugen, die einen besseren Halt geben und schmerzhafte Verspannungen verhindern. Auch Hirsekissen stützen die Nacken- und Schultermuskulatur und passen sich der natürlichen Körperhaltung an.
Homeoffice oder Büro: Sorge für einen ergonomischen Arbeitsplatz
Ähnlich wichtig wie die Auswahl einer passenden Matratze und spezieller Kissen für eine gesunde Schlafqualität ist auch die Einrichtung des Arbeitsplatzes. Sitzende Tätigkeiten am Schreibtisch sind Gift für den gesamten Rücken, denn häufig sorgen Fehlhaltungen für eine verspannte Nackenmuskulatur, die sich dann auf den Schulterbereich und den unteren Rücken ausbreitet.
Mit ein paar Tipps und Tricks kannst Du aber für einen schulter- und nackenfreundlichen Arbeitsplatz sorgen. Im Idealfall arbeitest Du an einem höhenverstellbaren Schreibtisch, so dass Du im Wechsel auch in stehender Position arbeiten kannst. Weitere wichtige Faktoren sind außerdem ein verstellbarer Stuhl, der Abstand von Tastatur und Maus.
Weitere Tipps für den Arbeitsplatz
- Achte auf eine aufrechte Sitzhaltung, stelle die Beine hüftbreit auf und halte die Arme im rechten Winkel auf der Tischplatte
- Halte mindestens 50 cm Abstand zum Bildschirm. So verhinderst Du eine verkrampfte Haltung
- Arme und Hände sollten waagerecht zur Tastatur und möglichst körpernah positioniert werden. Vorteilhaft zur Vorbeugung von Nacken- und Schulterbeschwerden sind auch ergonomische Computermäuse und Tastaturen.
- Telefonierst Du viel bei der Arbeit? Dann tausche Deinen Telefonhörer gegen ein Headset aus, um den Kopf aufrecht zu halten.
Bewegung bei Schulter- und Rückenschmerzen: Verspannungen lösen, Muskeln aufbauen und Schulterschmerzen vorbeugen
Für einen gesunden Rücken und ein gesundes Schultergelenk solltest Du regelmäßig Bewegung und sportliche Aktivitäten in Deinen Alltag integrieren. Bewegung wirkt sich nicht nur prophylaktisch positiv auf den Rücken aus, Bewegung trägt auch zur Linderung bei allen möglichen Formen von Rückenschmerzen und Muskelverspannungen bei.
Bei akuten Schulterschmerzen solltest Du möglichst keine Schonhaltung einnehmen, weil dadurch bestehende Fehlhaltungen und schmerzhafte Verspannungen verstärkt werden.
Vorbeugend und zum Aufbau der gesamten Rückenmuskulatur sowie zur Mobilisierung von Muskeln und Schultergelenk eignen sich Ausdauersportarten wie Joggen, Schwimmen, Fahrradfahren, Nordic Walking sowie spezielle Gymnastikübungen für Schulter und Rücken. Wichtig für einen Muskelaufbau ist das regelmäßige Trainieren.
Bunte Tapes für die Schulter fördern die Durchblutung und lösen Verspannungen
Die bunten Klebestreifen, so genannte Tapes, hast Du bestimmt schon einmal bei dem einen oder anderen Profisportler gesehen. Tapes werden auf den schmerzhaften, verspannten Schulter-Nacken-Bereich geklebt. Sie sollen für eine bessere Durchblutung sorgen und damit eine entspannende Wirkung auf verspannte Muskeln entfalten.
Auch wenn dazu noch keine wissenschaftlichen Belege vorliegen, werden die bunten Tapes immer beliebter. Erhältlich sind sie in Drogerien und Sportgeschäften.
Entspannungstechniken lernen und Stress vermeiden
Stresszustände, psychische Belastungen und Anspannung im Alltag können der gesamten Rückenmuskulatur ordentlich zu schaffen machen. Vom Nacken über die Schultern bis hinunter zum Kreuz können sie Muskeln verspannen und Schmerzen verursachen.
Um für eine ausgewogene Balance und Harmonie von Körper, Geist und Seele zu sorgen, hat sich das Erlernen von Entspannungsmethoden bewährt.
Dazu gehören zum Beispiel Verfahren wie die Progressive Muskelentspannung nach Jacobson, Autogenes Training, Yoga oder Meditation. Volkshochschulen, Sportvereine und Fitnesseinrichtungen bieten Kurse zum Erlernen an. Eine gründliche Einführung ist besonders für Anfänger sehr empfehlenswert. Regelmäßig praktiziert wird dann in den eigenen vier Wänden.
(Selbst-) Massagen für Nacken und Schultern lindern Schmerzen und lösen Verspannungen
Leidest Du unter akuten Schulterschmerzen und muskulären Verspannungen im Nacken- und Schulterbereich, können mit Hilfe von sanften Massagen die schmerzhaften Verspannungen gelöst und die Muskeln aufgelockert werden. Massagen fördern die Durchblutung und verbessern die Beweglichkeit.
Für eine Selbstmassage kannst Du einen Tennisball oder Faszienball verwenden, mit dem Du gezielt Druck auf die schmerzhafte Stelle ausüben kannst. Dafür kannst Du Dich an die Wand lehnen und mit Deinem Körpergewicht Druck ausüben, indem Du den Ball rollst.
Achtung: Die Massage sollte nicht schmerzen und besonders schmerzhafte Bereiche solltest Du auslassen. Jede weitere Schmerzeinwirkung kann weitere Reizungen hervorrufen und entzündliche Prozesse verstärken.
Tipp: Lässt Du Dich massieren, werden Massagen mit Arnika-Öl, warmen Oliven- oder Kokos-Öl als besonders wohltuend empfunden.
Auf die Körperhaltung kommt es an: Richtig Stehen, Tragen, Heben und Gehen
Falsches Stehen, Tragen, Heben sowie eine einseitige Körperhaltung können akute und chronische Schulterschmerzen hervorrufen. Achte deshalb generell im Alltag auf Deine Körperhaltung und vermeide eine krumme Haltung.
Es kommt zum Beispiel darauf an, dass Du bei typischen Arbeiten im Haushalt (Staubsaugen und Co.) möglichst in aufrechter Position stehst, den Rücken und damit auch die Schulter gerade hältst.
Trägst Du nach dem Einkauf schwere Taschen oder Kisten nach Hause, bevorzuge lieber zwei kleine Taschen bzw. Kisten statt einer großen, schweren Tasche. Notfalls gehe lieber einmal mehr zum Einkaufen, aber übernehme bzw. überhebe Dich nicht. Beim Anheben der schweren Lasten achte unbedingt darauf, dass Du dabei in die Hocke gehst und die Last mit den Beinen und geradem Rücken anhebst.
Beim Schuhwerk sind bei Rückenproblemen und Schulterschmerzen weiche Sohlen angesagt. Harte Stöße vom Boden sollten möglichst abgefedert werden. Ein No-Go für die weibliche Wirbelsäule: Highheels. Sie sind eine Qual für den Rücken und fördern ein Hohlkreuz.
Phytotherapie: Mit Heilpflanzen die Schulterschmerzen lindern
Viele Heilpflanzen verfügen über schmerzlindernde, durchblutungsfördernde und entzündungshemmende Wirkstoffe und können in Form von Tinkturen, Salben, Cremes, Gelen und Ölen für die äußerliche Behandlung bei Schulterschmerzen Anwendung finden und die Beschwerden lindern.
Bekannte Heilpflanzen für Beschwerden des Bewegungsapparates sind u.a. Arnika bei Muskelverspannungen, Beinwell, Teufelskralle bei Schmerzen in den Gelenken, Rosmarin, Heublume, Goldrute, Pappel und Esche.
In Apotheken gibt es spezielle Schmerzsalben mit pflanzlichen Wirkstoffen, die auch bei chronischen Schmerzen, Verspannungen und Verletzungen über längere Zeit angewendet werden können.
Tipp: Bei muskulären Verspannungen und chronischen Beschwerden wirkt ein wärmendes Vollbad mit Badezusätzen aus Tinkturen oder Ölen der genannten Heilpflanzen schmerzlindernd und außerdem wohltuend für Geist und Seele.
Gesundheitsfördernde Ernährung: Die 6 besten Pflanzen bei Entzündungen und Schmerzen
Die Natur bietet viele Pflanzen, die im Organismus eine schmerzlindernde, durchblutungsfördernde, entzündungshemmende und damit eine gesundheitsfördernde Wirkung entfalten. Sie können als Nahrungsmittel, Gewürz oder Tee für eine Extraportion Gesundheit sorgen. Dazu gehören zum Beispiel:
- Ingwer
- Kurkuma
- Apfelessig
- Gerstengras
- Cayennepfeffer
- Brennnessel
Ingwer (Zingiber officinale)
Die Ingwer-Wurzel enthält so genannte Gingerole und Shogaole, die im Zusammenspiel eine schmerzlindernde, entzündungshemmende und durchblutungsfördernde Wirkung entfalten und damit entzündete Gelenke und Muskelschmerzen reduzieren können.
Anwendung: Ingwer kann bei der Zubereitung von Speisen verwendet oder in Form von Ingwer-Tee eingenommen werden. Für einen Tee übergieße 1 Teelöffel geriebene oder klein geschnittene Ingwer-Wurzel mit kochendem Wasser und trinke nach etwa 10 Minuten zwei- bis dreimal täglich eine Tasse Ingwer-Tee.
Kurkuma (Curcuma longa)
Der wichtigste Inhaltsstoff der zu den Ingwergewächsen gehörigen Wurzel ist das Curcumin, das über entzündungshemmende, antioxidative Eigenschaften verfügt und dadurch Schwellungen und Schmerzen lindern kann.
Kurkuma kann als gesundes Küchengewürz für die Zubereitung von Speisen, als Tee oder für die äußerliche Anwendung in Form einer Paste zum Einsatz kommen.
Cayennepfeffer (Chili)
Das im Cayennepfeffer enthaltende Alkaloid Capsaicin ist ein besonders wertvoller Inhaltsstoff und ist für eine schmerzlindernde, durchblutungsfördernde und wärmende Wirkung im Körper und auf der Haut verantwortlich.
Äußerlich angewendet in Form einer Paste lindert Cayennepfeffer Muskelschmerzen, Verspannungen und rheumatische Beschwerden.
Anwendung: Zur Herstellung einer Paste für die äußerliche Anwendung benötigst Du 2 Esslöffel Cayennepfeffer und mischt es mit etwas Wollwachs (Lanolin) zu einer Paste. Gebe die Paste auf die schmerzhafte Stelle und Du wirst schnell ein starkes Hitzegefühl auf der Haut bemerken. Dadurch werden die muskulären Verspannungen gelöst und Schmerzen gelindert.
Anwendung - Tipp 1 (Tee): Für einen Tee nimmst Du 1 Teelöffel Kurkumapulver und übergießt es mit 250 ml heißem Wasser. Trine zweimal täglich eine Tasse Kurkuma-Tee.
Anwendung-Tipp 2: Für die Herstellung einer Paste nimmst Du 3 Esslöffel Kurkumapulver und 2 Esslöffel Kokos-, Oliven- oder Mandelöl und verreibst die Bestandteile. Die Paste kannst Du auf die schmerzhafte Schulter geben, einziehen und trocknen lassen. Dann spülst Du die getrockneten Reste mit warmen Wasser ab und wiederholst das Prozedere mehrmals täglich.
Ungefilterter Bio-Apfelessig
Apfelessig sorgt im Organismus für einen ausgeglichenen pH-Wert und unterstützt die Ausschwemmung von entzündlichen Giftstoffen aus dem Körper. Dadurch können Heilungsprozesse angekurbelt und entzündliche Prozesse reduziert werden.
Anwendung: Vermenge in einem Glas 1 Esslöffel ungefilterten Bio-Apfelessig mit Wasser und trinke die Mischung zweimal täglich.
Gerstengras
Reich an Chlorophyll und Antioxidantien sorgt Gerstengras für eine entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkung. Die Wirkstoffe lassen Schwellungen abklingen und lindern Steifigkeitsgefühle in schmerzenden und entzündeten Gelenken. Dadurch verbessert sich auch Deine Beweglichkeit.
Anwendung: Für eine kurmäßige Anwendung mit Gerstengras gibst Du 1 gehäuften Teelöffel Gerstengraspulver aus Drogerien und Reformhäusern in ein Glas und vermischt es mit Wasser. Das Gerstengras-Wasser trinkst Du zwei- bis dreimal täglich für 2 Wochen.
Große Brennnessel (Urtica diocia)
Von wegen Unkraut! Die traditionelle Heilpflanze kommt unter anderem bei rheumatisch bedingten Muskel- und Gelenkbeschwerden, Arthritis und Arthrose zum Einsatz, denn den Inhaltsstoffen der Großen Brennnessel werden eine harntreibende, wassertreibende, blutreinigende, entzündungshemmende, schmerzstillende und stoffwechselanregende Wirkung zugeschrieben.
Anwendung: Für eine Teezubereitung nimmst Du 1 Esslöffel getrocknete Brennnesseln und überbrühst sie mit 250 ml kochendem Wasser. Davon trinkst Du 2 bis 3 Tassen täglich. Du kannst den Aufguss auch für die äußerliche Anwendung benutzen. Dafür tunkst Du einfach ein Tuch in den Absud und reibst die schmerzende Schulter damit ein.